Warum Trump noch zögert

Donald Trump würde sich eher ungern als Feldherr sehen. Seinen Wählern hat er eigentlich einen Rückzug der USA aus den Kriegsgebieten versprochen.
Donald Trump würde sich eher ungern als Feldherr sehen. Seinen Wählern hat er eigentlich einen Rückzug der USA aus den Kriegsgebieten versprochen. (c) REUTERS (JONATHAN ERNST)
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Die Entscheidung über ein Bombardement des Iran ist die schwierigste in der Amtszeit des Präsidenten. Er steckt in einem Dilemma.

New York. Die USA dürften nicht länger Weltpolizist für andere Nationen spielen, in internationale Konflikte werde die Supermacht künftig weniger häufig involviert sein. Mit diesem Vorhaben trat Donald Trump Anfang 2017 sein Amt an. Nun, zweieinhalb Jahre später, steht der Präsident vor seiner bisher schwierigsten Entscheidung: Soll er sich für den Abschuss einer 130 Millionen Dollar teuren US-Drohne militärisch rächen? Soll er das Risiko eingehen, einen langen, verlustreichen Krieg gegen den Iran loszutreten?

Die dramatischen Ereignisse in der Nacht auf Freitag zeigen, dass Trump mit sich selbst ringt. Zunächst hat der Präsident mehrere Militärschläge autorisiert, die Kampfflugzeuge sollen bereits in der Luft gewesen sein, die Raketen abschussbereit. Dann erfolgte überraschend die Kehrtwende, der Angriff wurde in letzter Minute abgeblasen. Zumindest vorläufig. „Unser Militär steht bereit“, schrieb Trump Freitag auf Twitter. Er habe keine Eile, jedenfalls werde er niemals zulassen, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen komme.

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