Jugend ohne Führerschein

Clara Wrbka (15) und Leander Scholz (20) auf der – autofreien – Fußgängerzone in der Mariahilfer Straße: Ein eigenes Auto zu besitzen ist für die Schülerin und den Studenten nicht erstrebenswert.
Clara Wrbka (15) und Leander Scholz (20) auf der – autofreien – Fußgängerzone in der Mariahilfer Straße: Ein eigenes Auto zu besitzen ist für die Schülerin und den Studenten nicht erstrebenswert.(c) Valerie Voithofer
  • Drucken

Symbol der Freiheit? Das war einmal. Die heutigen Jugendlichen empfinden das Auto als Klimasünder. Und planen ihr Leben ohne Führerschein und eigenen Pkw.

Ein Statussymbol? Clara Wrbka schüttelt den Kopf. Nein, sagt die 15-jährige Wiener Schülerin. Als Statussymbol hat sie das Auto noch nie gesehen, weshalb sie auch keinesfalls anstrebt, später einmal selbst eins zu besitzen. „Wozu auch?“

Ja, wozu eigentlich? Noch vor 20, 30 Jahren hätten wohl die meisten Jugendlichen die Frage klar beantwortet: Um frei zu sein, erwachsen, unabhängig von den Eltern. Fahren, wann und wohin wir wollen. So in etwa. Mit dem – damals noch rosa – Führerschein in Händen war es amtlich: Man ist erwachsen, man darf jetzt alles. Für nicht wenige war der Führerschein mindestens so wichtig wie das Maturazeugnis, die besonders Glücklichen bekamen zum 18. Geburtstag dann auch gleich ein eigenes Auto.

Heute können immer weniger junge Menschen diese Wünsche nachvollziehen:

Autos symbolisieren für sie nicht Freiheit, sondern Umwelt- und Klimasünden. Pkw werden schlicht als eine von mehreren Möglichkeiten gesehen, um von A nach B zu kommen – und vielfach als die unattraktivste. „Da ist ein Wandel bei den Jungen passiert“, sagt Werner Fichtinger, Geschäftsführer der Easy-Drivers-Fahrschulen. „Sie haben keinen Bezug mehr zum Auto, das Interesse ist abgeflaut.“ Damit ist „natürlich auch der Wunsch, den Führerschein zu besitzen, in den Hintergrund geraten“.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Themebild: Führerschein
Leben

„B-Schein ist Auslaufmodell“

Die Fahrschulen stehen vor großen Herausforderungen.
Symbolbild.
Wien

Wien: Scooter weg vom Gehsteig

Bürgermeister Ludwig sieht die E-Scooter als Sicherheitsproblem – und will das Abstellen der Roller auf Gehsteigen verbieten. Dafür sollen neue Parkbereiche kommen.
Geld & Finanzen

Sicher fahren mit dem E-Scooter

E-Scooter und E-Bikes boomen. Doch die wenigsten wissen wohl, wie sie sich vor finanziellen Unfallfolgen schützen können. Die Haushaltsversicherung kann schon viel, manchmal reicht das aber nicht.
E-scooters from provider Tier are seen ready to use in a pedestrian area in Frankfurt
International

"Prekäre Verhältnisse" bei E-Scooter-Leihfirmen?

Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat die Arbeitsbedingungen bei Leihfirmen von E-Rollern kritisiert. Mitarbeiter würden in Scheinselbstständigkeit unter dem Mindestlohn arbeiten, es fehle die Kontrolle.
Symbolbild. In Mailand waren sieben Anbeiter von Leih-E-Scootern aktiv, sie haben bis auf Weiteres jetzt keine Lizenz mehr.
Weltjournal

Mailand verbannt nach Unfällen E-Scooter von den Straßen

Die Gemeinde will die Nutzung der beliebten Roller erst genau regeln, bevor auch Leihanbieter ihre Geräte wieder aufstellen dürfen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.