Symbol der Freiheit? Das war einmal. Die heutigen Jugendlichen empfinden das Auto als Klimasünder. Und planen ihr Leben ohne Führerschein und eigenen Pkw.
Ein Statussymbol? Clara Wrbka schüttelt den Kopf. Nein, sagt die 15-jährige Wiener Schülerin. Als Statussymbol hat sie das Auto noch nie gesehen, weshalb sie auch keinesfalls anstrebt, später einmal selbst eins zu besitzen. „Wozu auch?“
Ja, wozu eigentlich? Noch vor 20, 30 Jahren hätten wohl die meisten Jugendlichen die Frage klar beantwortet: Um frei zu sein, erwachsen, unabhängig von den Eltern. Fahren, wann und wohin wir wollen. So in etwa. Mit dem – damals noch rosa – Führerschein in Händen war es amtlich: Man ist erwachsen, man darf jetzt alles. Für nicht wenige war der Führerschein mindestens so wichtig wie das Maturazeugnis, die besonders Glücklichen bekamen zum 18. Geburtstag dann auch gleich ein eigenes Auto.
Heute können immer weniger junge Menschen diese Wünsche nachvollziehen:
Autos symbolisieren für sie nicht Freiheit, sondern Umwelt- und Klimasünden. Pkw werden schlicht als eine von mehreren Möglichkeiten gesehen, um von A nach B zu kommen – und vielfach als die unattraktivste. „Da ist ein Wandel bei den Jungen passiert“, sagt Werner Fichtinger, Geschäftsführer der Easy-Drivers-Fahrschulen. „Sie haben keinen Bezug mehr zum Auto, das Interesse ist abgeflaut.“ Damit ist „natürlich auch der Wunsch, den Führerschein zu besitzen, in den Hintergrund geraten“.