Ein Meter über dem Boden: Als es Detroit persönlich nahm

Dort vorne liegt die perfekte Runde: Matt Damon als Carroll Shelby (li.), Christian Bale als Rennfahrer Ken Miles in „Ford v Ferrari“.
Dort vorne liegt die perfekte Runde: Matt Damon als Carroll Shelby (li.), Christian Bale als Rennfahrer Ken Miles in „Ford v Ferrari“.(c) 20th Century Fox
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Hollywood entdeckt die ultimative Heldensage der US-Motor-Mythologie: Als es die Amerikaner – mit großem Herz und noch größerem V8 – mit den arroganten Europäern aufnahmen. „Ford v Ferrari“ startet im Herbst im Kino. Wir lassen inzwischen den Motor warmlaufen: Was führte wirklich zu Le Mans 1966?

„Der bemerkenswerteste Aspekt des GT 40 ist vermutlich, dass es ihn überhaupt gegeben hat“, läutet der Autohistoriker Trevor Legate sein Buch über den schillernden Rennwagen ein.

Es hatte besonderer Umstände bedurft, soviel ist fix. In den frühen Sixties brach der große Autoboom in den USA los, Ford hatte als Nummer zwei im Land – und damit weltweit – nach einigen Krisen wieder in die Spur gefunden, und Henry Ford II., ältester Enkel des Firmengründers, fehlte nur eine Kleinigkeit zu seinem Glück: Erfolg im internationalen Rennsport.

International, das hieß Europa, wo Marken wie Ferrari und Porsche den Sport dominierten und eine Strahlkraft entwickelten, die bis in die USA wirkte, man gewann schon frech auf US-Territorium. Imposante Gegner also, nach Maßstäben der Industrie aber die reinsten Schlümpfe. Warum sollte sich ein Gigant wie Ford mit einem hochspezialisierten Enthusiasten-Projekt wie der Entwicklung eines eigenen Rennwagens herumschlagen? Es lag viel näher, das Scheckbuch zu zücken.

Schon 1962 hatte einer Signale ausgesandt: Enzo Ferrari war des noch jungen, nicht gar ergiebigen Autogeschäfts seiner Marke müde geworden und suchte einen Partner, um sich wieder ganz seiner Herzensangelegenheit widmen zu können, der Scuderia, seinem Rennstall. Ford seinerseits war etwa zeitgleich auf Ferrari gekommen, man traf sich quasi in der Mitte und wurde bald handelseins.

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