Frauen im Vatikan bedauern "hässlichen Vorfall" auf Wiener Fußball-Platz

FUSSBALL FRAUEN: FC MARIAHILF - VATIKAN-FRAUENTEAM:
FUSSBALL FRAUEN: FC MARIAHILF - VATIKAN-FRAUENTEAM:APA/EXPA/THOMAS HAUMER
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Der Sportplatz sei nicht der richtige Ort für ideologische Kämpfe und um Positionen der Katholischen Kirche anzugreifen, so der Angestelltenverband DiVA.

Zum Abbruch des Frauen-Fußballmatches zwischen dem Vatikan und dem Wiener Club FC Mariahilf am vergangenen Samstag hat sich nun auch die vatikanische Frauenorganisation DiVA ("Frauen im Vatikan") geäußert - und zwar "missbilligend": Bei dem "hässlichen Vorfall" habe es "inopportune und bedauernswerte" Provokationen einiger österreichischer Spielerinnen gegeben. Infolge dessen hätten sich die Vatikan-Kickerinnen gezwungen gesehen, die Partie abzusagen, heißt es in dem Statement der in einem Verein organisierten weiblichen Angestellten des Vatikans, von dem "Vatican News" am Dienstag berichtete.

Bei dem lange geplanten Spiel am Samstag in Wien-Simmering - es hätte das internationale Debüt des neu gegründeten vatikanischen Frauenfußballteam und auch Höhepunkt des 20-Jahr-Jubiläums des FC Mariahilf sein sollen - hatten beim Abspielen der Vatikan-Hymne drei Spielerinnen der Gastgeber ihr Trikot gehoben und auf den Bauch aufgemalte "Pro-Choice"-Botschaften gezeigt. Die Aktion, von der sich der Verein später distanzierte, hatte den Rückzug des Vatikan-Teams zur Folge, in Absprache mit dem ebenfalls anwesenden päpstlichen Nuntius, Erzbischof Petro Lopez Quintana.

Die Vatikan-Frauenorganisation sprach von der Instrumentalisierung einer sportlichen Begegnung, die nicht nur das gegnerische Team und damit auch den Vatikan selbst beleidigt, sondern auch die Idee des Sports an sich geschädigt habe. "Eine Fußballpartie auszunutzen, um mit Gesten, Parolen und Transparenten die bekannten Positionen der Katholischen Kirche zum Lebensschutz und zur Sexualität anzugreifen, war in der Tat eine höchst unpassende Wahl". Ein Fußballfeld sei "sicher nicht der richtige Ort, um einen ideologischen Kampf auszufechten". Vielmehr müsse der Sport der Begegnung und Förderung von Geschwisterlichkeit und Frieden dienen, um weitere Abschottungen und immer tiefere Trennungen zu vermeiden.

Zunächst handle es sich aber auch um "Frauen, die sich gegen andere Frauen gestellt haben", hieß es seitens DiVA, und weiter: "Ihnen wollen wir als Frauen sagen, dass Aufnahmebereitschaft, die Fähigkeit zum Dialog, der Respekt dessen, der eine andere Meinung vertritt, Qualitäten sind, auf die wir nie verzichten dürfen, denn sie sind ein Teil unseres Reichtums und unserer Andersartigkeit als Frauen."

(kathpress)

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