Das Mohnkornblumenfeld

Greber
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Rot und Blau. Viel Grün und ein bisserl Schwarz. Alles in einer Wiese in NÖ. So schön.

Und wie ich mich kürzlich gegen acht in der Früh wieder vor unserem Landhäuschen im Südosten von NÖ auf den Sattel schwang, war da eine eigenartige Stimmung. Es war schwül, im Osten stocherten Sonnenstrahlen durch diesige graue Morgenluft und von Westen her, über die Hohe Wand und Ausläufer des Wienerwalds, wälzte sich eine gewittrige graue Wolkenfront ins Wiener Becken.

Ich radelte die Anhöhe hoch und musste schon nach drei Minuten anhalten. Stand da auf einem Feld, wo im Vorjahr Sonnenblumen wuchsen, eine herrlich bunte, vielleicht etwas schüttere Klatschmohnwiese. Bumm! So schön! Knallrote Mohnblumen, eingebettet in wogende Wolken dichten Grüns, und, dem nicht genug, alles noch zusätzlich bestreut mit blauen Kornblumen.

Man musste sich die Farbenpracht ein paar Minuten anschauen, wie die wunderbaren, aber so empfindlichen sozi-roten Mohnblumen dicht an dicht mit nationalistenblauen Kornblumen standen. Wie gut die zueinanderpassen! Und alles in flauschig wolkiges Grün gebettet, das vor allem von den Mohnpflanzen auszugehen schien. Hübsch auch das Schwarz in den Zentren der roten Mohnblüten.

In der Wolkenwand im Westen blitzte es. Eine Stunde später kam ein Gewitter. Mal schauen, was dieser Sommer noch so bringt. Dürfte bunt werden. Und gewittrig. (wg)

Reaktionen an: wolfgang.greber@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2019)

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