Warum Wien das Blut ausgeht

Jedes Jahr fallen in Wien und Umgebung mehr als hundert Termine für mobile Blutabnahmen (beispielweise bei Feuerwehrfesten oder Kirtagen) aus, weil dafür keine Ärzte gefunden werden.
Jedes Jahr fallen in Wien und Umgebung mehr als hundert Termine für mobile Blutabnahmen (beispielweise bei Feuerwehrfesten oder Kirtagen) aus, weil dafür keine Ärzte gefunden werden.(c) imago/PhotoAlto (Odilon Dimier)
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Im vergangenen Jahr mussten fünf Prozent des Bedarfs an Blutkonserven zugekauft werden, 2019 werden es noch mehr sein. Dass wegen Blutmangels Operationen nicht stattfinden können, ist AKH-Arzt Dieter Schwartz zufolge "nur eine Frage der Zeit“.

Alle 90 Sekunden werden in Österreich für eine Transfusion Blutkonserven benötigt, jedes Jahr sind das rund 350.000 Beutel. Der Großteil davon kommt in Wiener Spitälern zum Einsatz, in denen mit Abstand die meisten Operationen durchgeführt werden. Gleichzeitig herrscht in Wien bundesweit der größte Blutkonserven-Engpass, der sich seit Jahren verschärft – und mittlerweile gefährliche Ausmaße angenommen hat.

Was ist der Hauptgrund für den Mangel an Spenderblut in Wien?

Jedes Jahr fallen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland (Region Ost) mehr als hundert Termine für mobile Blutabnahmen aus, weil dafür keine Ärzte gefunden werden – die aber bei einer Blutspende verpflichtend anwesend sein müssen. Dieser sogenannte Arztvorbehalt ist ein Relikt aus Zeiten ohne Ärztemangel und sollte eigentlich vor Kurzem abgeschafft werden.

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