Langzeitarbeitslose: Die Rückkehr der Aktion 20.000

Bademeister statt arbeitslos – die Aktion 20.000 wurde unter Türkis-Blau kurz nach dem Start wieder eingestellt.
Bademeister statt arbeitslos – die Aktion 20.000 wurde unter Türkis-Blau kurz nach dem Start wieder eingestellt.(c) HERBERT NEUBAUER / APA / picture (HERBERT NEUBAUER)
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Ende Juni läuft das umstrittene rote Prestigeprojekt aus. Mit viel Geld wurden Jobs für ältere Langzeitarbeitslose geschaffen. Die SPÖ will die Beschäftigungsaktion wiederbeleben.

Wien. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Thema wieder aufpoppt. Oder besser gesagt: bis die SPÖ es wieder aufs Tapet bringt. Gemeint ist die Aktion 20.000. Das ist jenes rote Prestigeprojekt, das Anfang 2018 als eine der ersten Amtshandlungen von Ex-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) „sistiert“, also ausgesetzt wurde. Für viel Geld waren Jobs für Langzeitarbeitslose geschaffen worden. 2018 waren dafür ursprünglich 540 Mio. Euro im Budget des Arbeitsmarktservices eingeplant gewesen. Die Mittel wurden unter Türkis-Blau auf 110 Mio. Euro gekürzt. Ende Juni läuft die Aktion endgültig aus.

Da stellt sich die Frage: Was hat die doch recht teure Beschäftigungsmaßnahme gebracht – und was passiert mit jenen Menschen, die noch über die Aktion 20.000 beschäftigt sind?

Laut AMS wurden über das Projekt in Summe 3828 Personen gefördert. Aktuell (Stand: Dienstag) waren noch 3077 Menschen über die Aktion in Beschäftigung. Detailliertere Daten liegen dem AMS noch nicht vor, da die Aktion ja noch laufe, heißt es aus der Pressestelle. Die 20.000 geförderten Arbeitsplätze, die die SPÖ ursprünglich geplant hatte, sind es jedenfalls nicht geworden.

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