Erfolg und Scheitern der G20, die am Freitag in Japan zusammentreffen, hängen davon ab, ob sich die Präsidenten der USA und Chinas verständigen können: Strafzölle und Nordkorea sind die Schlüsselthemen.
Tokio. Gipfelgastgeber Shinzō Abe tritt vor dem Spitzentreffen der 20 führenden Industriestaaten und Schwellenländer in Osaka dramatisch auf die Bremse. Seine ursprünglich auf Japans Interessen fokussierte Tagesordnung musste der Premierminister eindampfen. „Wir wollen ein Treffen, das auf Themen ausgerichtet ist, bei denen wir Übereinstimmung und Kooperation erzielen können, statt die Differenzen in den Vordergrund zu stellen“, sagte der Regierungschef in einem TV-Interview. „Die internationale Lage ist sehr ernst. Wenn die G20 hier auseinanderbrechen – sei es auf dem Feld der Ökonomie oder auf dem der Sicherheit –, ist es mit diesem Forum vorbei.“
Dabei weiß der Gastgeber ebenso wie die übrigen Repräsentanten beim Treffen in der westjapanischen Industriestadt, dass sie dort eine untergeordnete Nebenrolle spielen. Zunächst zählen nur zwei Teilnehmer, von denen Erfolg oder Scheitern dieses Gipfels abhängen – US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef, Xi Jingping. Der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt steht auf Messers Schneide. Die anderen G20-Staaten müssen zusehen und aufpassen, dass sie nicht zwischen diese beiden Mühlsteine geraten.