Formel 1: Das Geheimnis der Lauda-Kurve

In Spielberg herrscht weiterhin enorme Formel-1-Euphorie, und Niki Laudas Stern thront über allem.
In Spielberg herrscht weiterhin enorme Formel-1-Euphorie, und Niki Laudas Stern thront über allem. (c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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PS-Legende Niki Lauda wird im Rahmen des Österreich-GP gedacht, seine Rennautos sind in eigenen Fanzonen ausgestellt. Bekommt er seine 2014 „weggenommene“ Kurve zurück?

Niki Lauda ist beim Großen Preis von Österreich omnipräsent und nicht zu übersehen. Die Formel 1 gedenkt der vor eineinhalb Monaten verstorbenen PS-Legende – mit einer einzigartigen Bilderserie im Durchgang, mit seinem Konterfei auf zig Säulen. McLaren schmückte sein Motorhome mit seinen drei WM-Siegen. Sogar Laudas Ferrari 312T thront beim Eingang zum Fahrerlager und stiehlt den Boliden der Gegenwart die Show.

Lauda soll im Rahmen des Legendenrennens am Sonntag auch gewürdigt werden. Dass die Ringbetreiber von Spielberg ihm aber seine 2014 „weggenommene“ Kurve zurückgeben, scheint ausgeschlossen. Oder kommt es doch am Sonntag zum Happy End?

Dem einzigen österreichischen Sieger des Heim-GP wird im Rahmen der Fahrzeugausstellung in der F-1-Fanzone auch ein eigener Bereich gewidmet. Dort wartet der McLaren, mit dem Lauda 1984 die WM gewinnen konnte. „Niki Lauda ist ein Mythos. Er ist der einzige Österreicher, der hier gewonnen hat. Es ist nur natürlich, dass die Rennstrecke eine Würdigung durchführt“, sagt Helmut Marko.

Die Lauda-Connection

Der Spielberg-Ring begeht am Sonntag auch sein 50-Jahr-Rennjubiläum, passend dazu steht Seriensieger Lewis Hamilton vor einem „Runden“. Der Brite in Diensten von Mercedes steuert seinem 80. GP-Sieg entgegen. Damit fehlen ihm nur noch elf weitere auf die Nummer eins, Michael Schumacher. Dessen Sohn Mick ist auch in Spielberg, der 21-Jährige will in der Formel 2 nach sechs Nullnummern wieder in die Überholspur zurückkehren. Beides haben die Rennfahrer jetzt schon gemein: Sie werden von Managern und Pressesprechern abgeschottet.

Lauda hatte sowohl 1996 bei Schumachers Transfer zu Ferrari die Fäden gezogen als auch bei Hamilton dafür gesorgt, dass sich der Rennfahrer bei Mercedes wohlfühlt, seine Rolle als Alphatier unbedrängt ausleben kann. Dass Hamilton dem sechsten Titel entgegenfährt, ist Faktum.

Rekorde und Fanmassen

58 Siege feierte Hamilton im Mercedes seit seinem Wechsel – als Nachfolger von Schumacher – im Jahr 2013. Hätte er die WM 2007 nicht im Teamkrieg gegen Fernando Alonso an den Finnen Kimi Räikkönen verloren, würde er „Schumis“ Bestmarke von sieben Triumphen bereits mit Saisonende einstellen. Und hätte 2016 nicht Nico Rosberg den Stallkrieg gegen den Exzentriker für sich entschieden, wäre der Deutsche seinen Status als Nummer eins bereits los.

In der Steiermark freut man sich auf den besten Besuch seit dem Comeback im Jahr 2014. Rund 200.000 Besucher sollen zur Rennstrecke strömen im Lauf des Wochenendes, und Philipp Berkessy, Prokurist und Marketingchef des Projekts Spielberg, ist zufrieden. Obwohl es an der Frage nach der Lauda-Kurve kein Umhinkommen gibt, schweigt er dazu. „Es wird am Wochenende aber einige Überraschungen geben.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.06.2019)

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