134 eingeschlossene Migranten in Mexiko aus Lkw-Anhänger befreit

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MEXICO-US-MIGRATION-DETENTIONAPA/AFP/VICTORIA RAZO
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Die Flüchtlinge hatten erfolglos versucht, die Schlösser aufzubrechen. Einige von ihnen waren dehydriert, mehr als die Hälfte minderjährig.

Mexikanische Sicherheitskräfte haben 134 Migranten aus einem Lastwagenanhänger befreit. Der Anhänger wurde am Donnerstag im südöstlichen Teilstaat Veracruz am Rande einer Autobahn entdeckt, wie Mexikos Regierung mitteilte. Die darin eingeschlossenen Menschen hätten erfolglos versucht, die Schlösser aufzubrechen. Einige von ihnen seien dehydriert gewesen, hieß es. Sie seien medizinisch versorgt worden. Mehr als die Hälfte von ihnen war den Angaben zufolge minderjährig.

Medienberichten zufolge stammten die Migranten alle aus Honduras und waren vermutlich auf dem Weg in die USA. Menschenschmuggler hatten sie demnach in dem Anhänger ausgesetzt. Es war zunächst unklar, wie lange sie dort ausgeharrt hatten.

Zehntausende Migranten aus Mittelamerika fliehen jeden Monat vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern und versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen. Ein Foto eines Mannes und seiner kleinen Tochter, die am Sonntag im Fluss Rio Grande an der Grenze zwischen Mexiko und den USA ertrunken waren, sorgte zuletzt weltweit für Entsetzen. Deren Leichen wurden Medienberichten zufolge am Donnerstag in ihre Heimat El Salvador - einem Nachbarland von Honduras - geflogen. Der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, hatte erklärt, seine Regierung übernehme die Kosten.

US-Kongress beschließt Nothilfen

Der US-Kongress hat nun angesichts der Migrationskrise Nothilfen in Höhe von 4,6 Milliarden Dollar (4,05 Mrd. Euro) freigegeben. Das Geld soll für Aufnahmeeinrichtungen an der Grenze zwischen den USA und Mexiko verwendet werden, aber auch für die Grenzsicherung. Die US-Behörden sind mit der großen Zahl vor allem zentralamerikanischer Migranten überfordert, die über Mexiko in die USA gelangen. Der Text muss nun noch von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet werden.

Über den Umgang mit der Migrationskrise streiten Trumps Republikaner und die oppositionellen Demokraten schon seit Monaten. Die Demokraten im Repräsentantenhaus wollten in dem Text zu den Nothilfen einen besseren Schutz von Migrantenkindern festschreiben. Letztlich musste die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, aber nachgeben: Die Kongresskammer stimmte am Donnerstag für den Text, den der von den Republikanern dominierte Senat beschlossen hatte.

(APA/dpa)

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