Formel 1: Österreich-Spezialist Bottas will Hamilton fordern

APA/AFP/BORIS HORVAT
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Lewis Hamilton dominiert das Geschehen in der Formel 1. Der einzige, der ihm den Erfolg noch streitig machen kann, ist sein Teamkollege. Der Finne Valtteri Bottas hat in Spielberg auch schon gewonnen. Was macht er am Sonntag?

Lewis Hamilton dominiert aktuell das Geschehen in der Formel 1. "Es geht gut. Aber ich denke immer, dass ich mich weiter verbessern kann", sieht der fünfmalige Weltmeister trotz einer beeindruckenden Konstanz noch Potenzial nach oben. Am Sonntag (15.10 Uhr/live ORF 1, RTL und Sky) könnte Hamilton seinen 80. Grand-Prix-Sieg feiern. Teamkollege Valtteri Bottas hat als Spezialist etwas dagegen.

"Ich arbeite daran, in meiner besten Phase zu sein, was meine Leistung betrifft und auch mental", erzählte der Brite. Sein Gefühl sage ihm aber, dass er noch nicht dort ist. Trotzdem scheint Hamiltons Überlegenheit im Moment erdrückend. Von den jüngsten 19 Rennen hat der Brite 14 gewonnen, in dieser Saison sechs von acht Läufen und die letzten vier en suite. Die WM-Wertung führt er mit 36 Punkten doch schon recht deutlich vor seinem Mercedes-Mitstreiter Bottas an.

Während sich Hamilton kontinuierlich verbessert, scheint der Rest zu stagnieren. Vermutungen, er würde mit seinen Konkurrenten spielen, wies er aber vom Tisch. Zuletzt in Le Castellet fuhr er in einem Last-Minute-Duell um die schnellste Rennrunde mit alten Reifen fast gleich schnell wie Sebastian Vettel mit einem frischen Satz. Nur 24 Tausendstelsekunden war ihm der Ferrari voraus. "Ich weiß nicht, ob er wirklich das ganze Potenzial rausgeholt hat. Die Reifen brauchen manchmal eine gewisse Anlaufzeit", erklärte Hamilton dazu. "Wir spielen nicht mit ihnen", versicherte er.

Dass Hamilton im Herbst vorzeitig seinen sechsten WM-Titel fixiert, könnte am ehesten Bottas verhindern. Druck verspürt der Finne deswegen nicht. "Es ist kein Druck, ich fühle mich eher angefeuert. Viele Leute feuern mich an und hoffen, dass ich gewinne", sagte Bottas. "Es ist kein Druck, es ist mein Ziel, am Jahresende vorne zu sein. Dieses Ziel lebt noch, und es wird natürlich viel von den letzten Monaten abhängen. Aber es ist noch weit bis Abu Dhabi."

Für Bottas ist es aktuell "bis jetzt meine beste Saison. Das einzige, das etwas nervt, ist, dass ich fühle, ich hätte in gewissen Rennen besser abschneiden können", verriet er. Kleine Dinge wie das Reifen-Management hätten nicht gestimmt, dazu habe er manchmal zu viele Fehler gemacht.

Bottas ist im aktuellen Fahrerfeld gewissermaßen der Spielberg-Spezialist, wenn es einen gibt. Er stand hier 2017 und 2018 auf der Pole Position, gewann den Grand Prix im Aichfeld 2017. Auf dem Red Bull Ring stand er auch das erste Mal in seiner Karriere in der ersten Startreihe und holte seinen ersten Podestplatz - beides in der Saison 2014, als er für Williams fuhr. "Ich kann keinen exakten Grund nennen. Seit den ersten Rennen hat es sich hier immer gut angefühlt", wollte ihm allerdings keine Erklärung dafür einfallen.

Im Vorjahr fielen beide "Silberpfeile" Defekten zum Opfer, den Sieg schnappte sich so etwas glücklich Red-Bull-Mann Max Verstappen. "Ich denke, das hier ist eines der härtesten Rennen. Letztes Jahr sind wir beide ausgefallen. Die Ingenieure sind schon etwas nervös, weil es sehr, sehr heiß ist und wir auf 700 Metern Seehöhe sind", sagte Hamilton. "Sie müssen wahrscheinlich die Autos aufmachen, um mehr Kühlung zu ermöglichen, und das ist aerodynamisch immer schlecht." Sein Fazit: "Es wird ein interessantes Wochenende. Ich weiß nicht, wie es uns gehen wird."

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