Militärbischof Werner Freistetter übernimmt als Apostolischer Administrator die Angenden der Diözese Gurk-Klagenfurt und löstdamit Diözesanadministrator Guggenberger ab.
Papst Franziskus hat am Freitag Militärbischof Werner Freistetter zum Apostolischen Administrator der Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt. Das hat der Vatikan Freitagmittag bekanntgegeben, wie die Agentur Kathpress berichtete. Mit der Veröffentlichung der Ernennung wurde sie auch zugleich wirksam. Freistetter löst damit Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger an der Spitze der Diözese ab.
Seit rund einem Jahr ist die Diözese bereits ohne Bischof, damals übernahm Alois Schwarz die Diözese St. Pölten. Der Wechsel war von Turbulenzen begleitet, Schwarz wurde mit Vorwürfen bezüglich Zölibat und wirtschaftlicher Amtsführung konfrontiert. Inzwischen gibt es auch Verfahren bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Schwarz wies die Vorwürfe stets zurück.
Schönborn: "Gute Interimslösung"
Freistetter hat in einer ersten Reaktion erklärt, die ihm übertragene Aufgabe erfordere große Sensibilität. Die Bestellung sei für ihn überraschend gekommen, nun müsse er sich erst einmal ein Bild machen. Kardinal Christoph Schönborn bezeichnete die Entscheidung als "gute Interimslösung".
Freistetter erklärte, seine Aufgabe als Administrator sei es, die Amtsgeschäfte so lange fortzuführen, bis ein neuer Bischof durch den Papst ernannt worden sei. Der gebürtige Oberösterreicher werde zuallererst einmal viele Gespräche führen, um die Menschen in der Diözese kennenzulernen, kündigte der 65-Jährige an. Seine Aufgabe als Militärbischof werde er weiterhin wahrnehmen. In der kommenden Woche will er die Öffentlichkeit im Rahmen einer Pressekonferenz in Klagenfurt über seine Aufgabe als apostolischer Administrator informieren. Bis dahin sind keine weiteren öffentlichen Stellungnahmen geplant.
Kardinal Schönborn bezeichnete die Bestellung als "gute Interimslösung auf dem Weg der Heilung in der Diözese Gurk". Schönborn: "Bischof Freistetter kommt nicht mit schweren Waffen nach Kärnten, sondern ist von seiner fachlichen Qualifikation und Erfahrung gewöhnt, Friedensprozesse zu begleiten", sagte der Wiener Erzbischof. Er sprach von einer "nicht einfachen Aufgabe", die aber voraussichtlich nicht sehr lange dauern werde. Er habe die Zusage vom Nuntius und aus Rom, dass die Ernennung eines neuen Bischofs zügig erfolgen werde, sagte Schönborn und betonte, Freistetter sei "kein Probebischof für Kärnten". Der Kardinal meinte auch, er respektiere und anerkenne das Bemühen von Diözesanadministrator Guggenberger um Klarheit und Transparenz und fügte hinzu: "Gleichzeitig sehe ich in der Ernennung eines Apostolischen Administrators das Bemühen um Beruhigung in der Diözese."
>> Kommentar: „Kärntner Kirchenkrise: Es gibt nur Verlierer"
(APA)