Das Klischee vom Mann am Bau

Die Erinnerungen von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern in Österreich standen im Zentrum der Arbeit von Monika Palmberger
Die Erinnerungen von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern in Österreich standen im Zentrum der Arbeit von Monika Palmberger(c) Gizem Kus
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Die Arbeitsmigranten und -migrantinnen der 1960er- und 70er-Jahre haben Österreich maßgeblich mitgestaltet. Ihre Erinnerungen sind eine Quelle sozialwissenschaftlicher Forschung.

Wenn sie in Wien ankamen, konnten sie sicher sein, gebraucht zu werden – die türkischen und jugoslawischen „Gastarbeiter“, die ab Mitte der 1960er-Jahre von Österreich angeworben wurden. Auch jene, die einfach als Touristen außerhalb aller Abkommen einreisten, wurden zudem sofort nach ihrer Ankunft als Arbeitskräfte rekrutiert – willkommen in Zeiten starken Wirtschaftswachstums und relativ niedrigen Lohnniveaus.

Der Südbahnhof sei daher einer der wichtigsten Erinnerungsorte dieser Generation von Migranten. Mit ihm werde nicht nur Ankommen in der Fremde verbunden, sondern auch Informationsaustausch und Solidarität, sagt die Kultur- und Sozialanthropologin Monika Palmberger. „Oft haben Menschen dort Geld zusammengelegt, damit jemand wieder zurückfahren konnte, um die Familie zu besuchen.“ Andere Örtlichkeiten, die für die früheren Gastarbeiter teilweise noch heute viel Bedeutung hätten, seien ihre ersten Heime oder Wohnungen, aber auch türkische und jugoslawische Sport- und Kulturvereine und nicht zuletzt der Wiener Prater, in dem Filme in ihrer Muttersprache gezeigt worden seien.

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