Gesegnet

Es erinnert an den legendären Werbeslogan von VW: Er läuft und läuft und läuft . . .

Diesmal meinen wir aber den noblen Klassiksender Radio Stephansdom. Einmal mehr bitten wir ihn vor den Vorhang. Einfach so. Denn wir erinnern uns einer Anekdote aus den Pionierzeiten des Radiosenders, den die Erzdiözese Wien mit großem Erfolg betreibt. Kein Wunder bei der Vorgeschichte: Der polnische Papst Johannes Paul II. war gerade auf Österreich-Besuch. Er sollte dem Sender seinen Segen spenden. Aber wie? Kurz entschlossen nahm man zur Audienz beim Kardinal ein Mischpult mit, weil man ja nicht einen ganzen Sender dorthin transportieren konnte. Der Papstsekretär Stanisław Dziwisz lehnte das Ansinnen brüsk ab. Aber da ging der Papst zufällig an dem Gerät vorbei, griff in den in der Nähe stehenden Weihwasserkessel und „ertränkte“ zittrig das Mischpult. Es wurde danach in einem Besenkammerl „entsorgt“ – auf Nimmerwiedersehen.

Fast. Denn einige Jahre später gab das neue Mischpult seinen Geist auf. Senderchef Anton Gatnar erinnerte sich an das geweihte Mischpult, „aber das ist sicher total verrostet, so viel Wasser hat der Papst hineingeschüttet“. Man holte das Gerät aus dem Lager, schloss es an, und es funktionierte – zum Erstaunen der Fachleute. (Noch) ein Wunder? (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.06.2019)

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