Dünne Abschlusserklärung des Treffens der 20 größten Wirtschaftsmächte in Osaka, Japan. Beim Klimaschutz geht nichts weiter, die USA blocken. Donald Trump lockte Nordkoreas Kim Jong-un für heute zu einem Spontantreffen.
Nicht nur Sturm und schwerer Regen verhagelten den Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer in der westjapanischen Industrie- und Handelsmetropole Osaka: Schirmherr Shinzo Abe brauchte als gastgebender Premier jede Menge sprichwörtlicher „Schirme“, um das Treffen irgendwie ins Trockene zu bringen. Ende gut, alles gut? Nur mit bescheidenen Ansprüchen lässt sich das danach folgern.
Richtig ist, es gab immerhin eine Abschlusserklärung, nach der es lang nicht aussah. Erst, als um 5.30 Uhr Ortszeit am Samstag die Beratungen wegen Ermüdung unterbrochen wurden, zeichnete sich Kompromissbereitschaft ab. Jedoch mit viel Wenn und Aber, denn in dem Papier steht kaum etwas, was nicht schon vor sieben Monaten in Buenos Aires besprochen wurde. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich bis zur letzten Minute für einen greifbaren Abschluss stark gemacht hatte, konnte am Ende nur verkünden, es werde einen „ähnlichen Text“ geben wie in Argentinien.
Nur Rückschritt verhindert. Einfach gesagt heißt das: Man hat beim Klimaschutz keinen Fortschritt erzielt und konnte bloß einen Rückschritt verhindern. Die USA verweigern weiter die Verpflichtungen des Pariser Klimaschutzabkommens 2015. Die 19 anderen in Osaka repräsentierten Staaten mussten hinnehmen, dass Washington ihr Engagement lediglich „akzeptiert“. Immerhin überraschte Russlands Präsident Wladimir Putin, als er sagte, man werde in Kürze den Pariser Vertrag ratifizieren. In Russland erwärme sich die Erde doppelt so schnell wie anderswo, das sei „eine ernste Herausforderung“. Ein Problem sei etwa das Auftauen der Permafrostböden in Sibirien.