Schule: Skepsis bei Sexualkunde

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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ÖVP und FPÖ wollen beschließen, dass alle externen Vereine aus den Schulen verbannt werden.

Wien. Der Plan, Aufklärungsvereine aus heimischen Schulen zu verbannen, den ÖVP und FPÖ heute, Mittwoch, im Nationalrat beschließen wollen, stößt weiter vielfach auf Skepsis und Ablehnung. Neben den Oppositionsparteien und Institutionen wie dem Frauenvolksbegehren hat sich zuletzt auch die Katholische Jugend dagegen ausgesprochen, keine Vereine mehr zuzulassen.

Die Bildungsdirektoren – das sind die früheren Landesschulräte – sind größtenteils ebenfalls skeptisch. Während man sich in Niederösterreich mit dem Vorschlag anfreunden kann, ist man anderswo mit der Arbeit der Vereine überwiegend zufrieden. Die Kinder sprächen mit Externen möglicherweise leichter über das sensible Thema, heißt es aus Vorarlberg. Man sei aber sehr wohl für Qualitätskontrolle. Eine solche hatte Ex-Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) nach der Affäre um den christlichen Aufklärungsverein Teenstar angekündigt. Demnach müssen alle externen Vereine, die für Sexualkunde an die Schulen geholt werden, ein Akkreditierungsverfahren durchlaufen.

„Weltanschaulich neutral“

Mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP hat der Antrag, der unter anderem von der prononciert christlich-konservativen ÖVP-Abgeordneten Gudrun Kugler eingebracht wurde, vergangene Woche die erste Hürde – den Unterrichtsausschuss – passiert.

Iris Rauskala, Bildungsministerin, wird in dem Antrag aufgefordert, die erforderlichen Schritte einzuleiten, damit „eine altersgerechte und weltanschaulich neutrale Sexualerziehung ohne Beiziehung von schulfremden Personen“ sichergestellt werde. Sondern eben von den Lehrerinnen und Lehrern. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.07.2019)

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