Der heißeste Juni, den es weltweit je gab

Auch in Straßburg war man Ende Juni dankbar für Abkühlung.
Auch in Straßburg war man Ende Juni dankbar für Abkühlung.APA/AFP/PATRICK HERTZOG
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Die Temperaturen lagen im vergangenen Monat weltweit 0,1 Grad Celsius über dem bisherigen Höchstwert von 2016.

Der vergangene Monat war der heißeste Juni aller Zeiten. Die Temperaturen lagen weltweit 0,1 Grad Celsius über dem bisherigen Rekord (2016), wie der von der EU betriebene Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels am Dienstag mitteilte. Besonders betroffen war Europa, wo es zwei Grad heißer war als gewöhnlich. Experten stellen den Temperaturanstieg in Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Insbesondere in Europa gingen die Zahlen drastisch nach oben. Besonders deutlich macht dies dem Copernicus-Dienst zufolge der Vergleich mit den Jahren 1850 bis 1900. Im Vergleich zu den damaligen Juni-Durchschnittstemperaturen stieg die Anzeige auf dem Thermometer sogar um drei Grad.

Die Hitzewelle in der vergangenen Woche sorgte in Europa für neue Rekordtemperaturen in mehreren Ländern und trieb die Durchschnittswerte weiter nach oben. In Deutschland, Frankreich, Nordspanien und Italien lagen die Temperaturen rund zehn Grad höher als sonst. In Frankreich wurde am Freitag mit 45,9 Grad der höchste Wert seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Auch Österreich erlebte laut ZAMG den heißesten Juni seit Aufzeichnungsbeginn.

„In Zukunft öfter"

"Unsere Daten zeigen, dass die Temperaturen im Südwesten Europas vergangene Woche unnormal hoch waren", sagte Jean-Noel Thepaut, Leiter des Copernicus-Dienstes. "Selbst wenn dies außergewöhnlich war, ist es wahrscheinlich, dass wir wegen des Klimawandels in Zukunft öfter solche Ereignisse erleben werden." Allerdings ist der Copernicus-Dienst zurückhaltend, wenn es darum geht, die jüngste Hitzewelle in einen direkten Zusammenhang mit der Erderwärmung zu setzen.

>> Extreme Hitze in Europa: ist der Klimawandel verantwortlich?

Forscher des Wissenschaftsnetzwerks World Weather Attribution betonten dagegen am Dienstag mit Blick auf die Hitzewelle in Frankreich, diese sei durch den menschengemachten Klimawandel "mindestens fünf Mal wahrscheinlicher" geworden. Die Wissenschafter hatten für dieses Ergebnis die drei heißesten aufeinanderfolgenden Tage des vergangenen Monats in Frankreich mit den heißesten Juni-Tagen aller Jahre seit 1901 verglichen.

Wenn nicht nur der menschengemachte Klimawandel, sondern auch andere Faktoren in die Berechnungen einbezogen würden, seien derartige Hitzewellen mittlerweile sogar mehr als zehn Mal wahrscheinlicher geworden. Weitere Faktoren könnten etwa die Beschaffenheit der Böden und urbane Hitze-Inseln sein.

Die vergangenen vier Jahre waren weltweit die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter stiegen die Temperaturen weltweit bereits um ein Grad an. Im Pariser-Klimaabkommen von 2015 hatten sich die Unterzeichnerstaaten darauf verständigt, den Temperaturanstieg auf unter zwei Grad zu begrenzen.

(APA/AFP)

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