Fünf der sieben Mandatare treten bei der Nationalratswahl im September nicht mehr an. Alma Zadić wechselt zu den Grünen.
Wien. In den Umfragen wird der Liste Jetzt ein Absturz vorausgesagt. Das dürfte die Bereitschaft mindern, ein Mandat bei der kommenden Nationalratswahl anzustreben: Gleich fünf der sieben Jetzt-Mandatare gaben am Dienstag bekannt, nicht mehr antreten zu wollen. Darunter auch die beiden Klubchefs, Bruno Rossmann und Wolfgang Zinggl, die vor zwei Jahren bei den Grünen nicht mehr auf die Kandidatenliste gekommen waren und zur Liste Jetzt (damals noch Liste Pilz) gewechselt waren. Der Rechtsanwalt Alfred Noll, einst engster Vertrauter von Peter Pilz, tritt ebenso nicht mehr an wie Stephanie Cox. Alma Zadić wechselt die Seiten und bewirbt sich um einen Listenplatz bei den Grünen.
Somit bleiben aus dem ursprünglichen Team nur noch zwei Abgeordnete: Parteigründer Peter Pilz und Daniela Holzinger-Vogtenhuber. An Pilz und dessen Qualitäten als Wahlkämpfer wird es auch liegen, bis zur Wahl doch noch eine Trendwende zu erreichen. Außerdem hofft man bei der Liste Jetzt, noch attraktive Quereinsteiger auf die Liste setzen zu können – was aber aufgrund geringer Erfolgsaussichten schwierig sein könnte.
Petrovic kandidiert bei den Grünen
Schwierig wird es auch für Alma Zadić, auf dem grünen Bundeskongress am Samstag einen sicheren Listenplatz zu ergattern. Neben Werner Kogler, Leonore Gewessler und Sibylle Hamann, die von der Parteispitze favorisiert werden und auf den ersten drei Plätzen landen sollten, gibt es noch rund drei bis vier Mandate zu vergeben. Und für diese bewerben sich 26 Kandidaten, darunter die ehemaligen Abgeordneten Helene Jarmer, Alev Korun und Berîvan Aslan, Ex-EU-Abgeordneter Michel Reimon, der Rechtsanwalt Georg Bürstmayr oder Zukunftshoffnung Nina Tomaselli. Und auch eine ehemalige Parteichefin will aus der Politpension zurückkehren: Madeleine Petrovic. (maf)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.07.2019)