80Prozent aller Suchanfragen im Internet laufen mittlerweile über Google, sagen Experten. Tatsächlich können wir uns kein Leben ohne Google mehr vorstellen. Abgesehen von oberösterreichischen Pensionisten, die mit der Hacke auf Streetview-Cars losgehen. Mit ebensolchen Autos erfasste die US-Datenkrake aber nicht nur Straßenansichten, sondern auch WLAN-Netze. Das wusste bis vor Kurzem niemand, der Konzern hing das nicht an die große Glocke. Bis deutsche Datenschützer Alarm schlugen. „Halb so wild“, lautete sinngemäß die erste Antwort von Google. Gesammelt würden nur harmlose Daten wie etwa die Namen der Funknetze. Nun rudert Google zurück: Ja, in den Streetview-Cars blieben auch Nutzerdaten hängen.
Halb so wild? Es handelt sich, vereinfacht gesagt, nur um elektronischen Abfall, mit dem ohnedies niemand etwas anfangen könne. Behauptet Google und löscht diese Daten nun, schließlich lautet das Konzernmotto „Don't be evil“.
Ob Google böse ist oder nicht – praktisch sind seine Dienste auf jeden Fall. Wer nutzt sie denn so fleißig? Wir User. Und wir sind immer die Guten. Oder? st
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.05.2010)