Riccardo Zoidl als Hoffnung in der Österreich-Rundfahrt

APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER
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Österreichs Radprofis haben heuer bereits mit starken Leistungen aufgewartet, für ein Quartett ist die Tour de France der Lohn. Bei der ebenfalls am Samstag startenden 71. Österreich-Rundfahrt will Riccardo Zoidl die Akzente setzen.

Österreichische Radprofis haben heuer bereits mit starken Leistungen aufgewartet, für ein Quartett war die Nominierung für die Tour de France der Lohn. Bei der ebenfalls am Samstag startenden 71. Österreich-Rundfahrt sind aber nur zwei ÖRV-Fahrer mit Chancen in der Gesamtwertung dabei. Riccardo Zoidl hat 2013 schon gewonnen, Sebastian Schönberger fährt erstmals auf eigene Rechnung.

Zehn Teams der WorldTour (3) und der zweiten Division (7) nehmen in Wels den Prolog, ein 2,5-km-Einzelzeitfahren, in Angriff. In ihren siebenköpfigen Aufgeboten findet sich aber mit Matthias Brändle nur ein weiterer Österreicher. Der Ex-Stunden-Weltrekordler von Israel Cycling Academy hat beim Auftakt seinen ersten Tagessieg in der Heimat und das Rote Flyeralarm-Trikot des Führenden im Visier.

Das will sich Zoidl nach der 6. und letzten Etappe am 12. Juli auf dem Kitzbüheler Horn überstreifen lassen. "Wenn man schon gewonnen hat, muss das mein Ziel sein", erklärte der 31-jährige Oberösterreicher. Der Familienvater wäre aber auch mit einem Podestplatz zufrieden. Nach zweijähriger Unterbrechung wieder bei einem WorldTour-Rennstall unter Vertrag, hat Zoidl heuer fünf Etappenrennen auf höchster Ebene bestritten und dabei zuletzt gute Etappen- (5. in Kalifornien) und Gesamt-Platzierungen (13. Kalifornien, 16. Romandie) erreicht.

Sein CCC-Rennstall hat Zoidl eine optimale Vorbereitung mit einem Höhentraining auf dem Kühtai ermöglicht und hat starke Unterstützung nominiert. So ist mit dem Spanier Victor de la Parte der Gewinner von 2015 dabei. "Ich bin froh, dass er im Team ist", sagte Zoidl der APA. "Ich bin heuer auch schon für ihn gefahren. Grundsätzlich ist das Rennen für mich geplant, aber wenn er bergauf schneller ist, werde ich nicht jammern."

Doch Zoidl geht davon aus, dass er auf den Schlüsseletappen des 874-km-Rennens, der Glockner-Bergankunft beim Fuscher Törl (4. Etppe am 10.7.) und am Schlusstag auf der steilen Horn-Straße zum Alpenhaus der stärkere ist. "Meine Form ist sicher sehr gut." Gesundheitliche Probleme bei der Dauphine-Tour (Aufgabe) und der Staatsmeisterschaft (großer Rückstand) sollten nach Zoidls Worten die Leistung nicht limitieren.

"Als Fahrer eines WorldTour-Teams hat man mehr Verantwortung", nannte Zoidl den Unterschied zum vorigen Engagement bei Felbermayr Wels. "Man muss aufmerksam fahren und bei der Österreich-Tour sicher mehr Akzente setzen." An Konkurrenz mangelt es freilich nicht. Movistar kommt mit Carlos Betancur, das Brändle-Team mit Vorjahressieger Ben Hermans (BEL) und Neri Sottoli mit Giovanni Visconti (ITA) und dem Ex-Horn-Sieger Dayer Quintana (COL).

In dem italienischen Team, mit KTM-Rädern ausgestattet, hat auch der heuer stark fahrende Oberösterreicher Sebastian Schönberger alle Freiheiten. "Ich konzentriere mich auf die 3. Etappe nach Frohnleiten und nach dem Glockner am nächsten Tag wird man sehen, wer für die Gesamtwertung infrage kommt", sagte der 25-Jährige zur APA.

Vorab sei ein Etappensieg für das Team das Ziel. "Wenn ich das schaffen sollte, wäre es umso schöner", meinte der Vierte der Staatsmeisterschaft. Doch Tageserfolge heimischer Profis bei der Ö-Tour sind rar. Der bisher letzte gelang Lukas Pöstlberger vor vier Jahren in Innsbruck.

Das Starterfeld komplettieren acht Rennställe der 3. Division, unter ihnen die sechs heimischen Continental Teams. Für Felbermayr Wels (mit Stephan Rabitsch), Team Vorarlberg (Daniel Geismayr) geht es vor allem um gute Etappenplatzierungen.

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