Wie die Grünen mit einer Influencerin Politik machen wollen

Madeleine Alizadeh, besser bekannt als "Dariadaria", will auf die Grünen-Bundesliste. Ein Nationalratsmandat will sie keines annehmen - vorerst zumindest. Im Bild bei einem "Presse"-Interview 2016.
Madeleine Alizadeh, besser bekannt als "Dariadaria", will auf die Grünen-Bundesliste. Ein Nationalratsmandat will sie keines annehmen - vorerst zumindest. Im Bild bei einem "Presse"-Interview 2016.Die Presse/Clemens Fabry
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Bloggerin Madeleine „Dariadaria“ Alizadeh war schon immer politisch, jetzt macht sie für die Grünen offiziell Politik. Was bedeutet der Einfluss einer Influencerin auf den Wahlkampf der Grünen?

Österreich hat seine erste Influencerin in der Politik. Madeleine Alizadeh, besser bekannt als Dariadaria, will auf die Bundesliste der Grünen - aus Solidarität, wie sie ihren 228.000 Followern auf Instagram erklärte, als Symbol dafür, dass man keine Angst vor parteipolitischer Partizipation haben solle.

Alizadeh will also das tun, was sie schon davor getan hatte. Nur diesmal nicht mit Naturkosmetik, nachhaltigen Bankgeschäften oder Mungobohnensprossen, sondern mit Politik, mit den Grünen im Konkreten. Dass sie de facto ausschloss, in den Nationalrat einzuziehen - Instagram, „mein Label, meinen Podcast“ würde sie dann nämlich nicht mehr weiterführen können wie bisher, wie sie erklärte -, gibt zwar der ganzen Sache einen etwas schalen Beigeschmack. Doch Dariadaria sagt jetzt nicht mehr: Kauft dieses Kleid. Sie sagt: Wählt die Grünen!

Mit „guten Inhalten“ gegen „regelrechte Trollfabriken“

Während es offensichtlich ist, dass Alizadeh für viele urgrüne Werte einsteht - Tierschutz, Klimaschutz, Gleichberechtigung zum Beispiel - und ihre Zuneigung zu den Grünen und dem politischen Projekt somit wohl wirklich aufrichtig und ehrlich ist, ist die Frage eher, warum die Grünen sich eine Instagram-Influencerin an Bord holen. Wohl, um eine große junge Zielgruppe anzusprechen, die sonst eher so mittelinteressiert an politischen Themen wäre, so sie nicht mit Instagramfilter unterlegt sind. Dass jemand, der auch schon für Produkte geworben hat, plötzlich auch für eine Partei wirbt, mag für Menschen außerhalb der anzusprechenden Zielgruppe aber schon eher erstaunlich wirken.

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