Guus Hiddink überrascht vor der US-Tournee der Türkei mit der Nominierung von Turgay Bahadir.
ISTANBUL/VELDEN (red/da). Während sich Österreichs Teamspieler in Velden auf das Freundschaftsspiel gegen Kroatien am Mittwoch einstimmen, lässt eine Meldung aus der Türkei aufhorchen. Neo-Teamchef Guus Hiddink nominierte Bursaspor-Legionär Turgay Bahadir ins 33-Mann-Aufgebot für die US-Tour vom 19. bis 31. Mai.
Um den österreichisch-türkischen Doppelstaatsbürger war schon einmal eine Kontroverse entbrannt. Bahadir bestritt bereits am 10. Oktober 2003 ein U21-Länderspiel für den ÖFB, wodurch eine Freigabe für die Türkei im Oktober 2008 scheiterte. Doch nach einer „Entschärfung“ des Fifa-Regulativs scheint der Verbandswechsel jetzt nicht mehr ausgeschlossen.
Sieben Tore für Bursaspor
2008 hatte Fatih Terim versucht, den ehemaligen Vienna-, Rapid-, Austria-Lustenau- und Schwanenstadt-Spieler in sein Team zu integrieren. Damals erlaubte die Fifa aber nur Wechsel vor der Vollendung des 21. Lebensjahres. Für den heute 26-Jährigen blieb die Tür zum türkischen Nationalteam versperrt.
ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini setzte den Stürmer ab November 2008 auf die „Abrufliste“. Zu einem Einsatz reichte es aber nicht. Hiddink wurde nun auf Turgay Bahadir aufmerksam, bei Bursaspor erzielte er in dieser Saison sechs Tore und hatte damit großen Anteil am überraschenden Meistertitel der Westtürken (mehr dazu ...). Sollte Bahadir nun mittels einer Extragenehmigung doch für Österreichs EM-Qualifikationsgegner spielen, wäre der gebürtige Wiener für den ÖFB „verloren“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.05.2010)