Streit um beschlagnahmten Supertanker vor Gibraltar

Der Öl-Supertanker "Grace 1" vor Gibraltar.
Der Öl-Supertanker "Grace 1" vor Gibraltar.(c) REUTERS (JON NAZCA)
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„Exzellente Neuigkeiten“, twitterte der US-Sicherheitsberater. „Illegales Abfangen“, wetterte der Iran - er bestellte den britischen Botschafter ein.

Die diplomatische Krise ist in vollem Gang: Mit Frohlocken haben die USA auf die Beschlagnahmung des Öltankers „Grace 1“ in Gibraltar reagiert - dieser steht unter Verdacht, illegale Öllieferungen an Syrien an Bord zu haben, die britischen Behörden hatten mit Hilfe der Marine den 330 Meter langen Tanker gestoppt. „Exzellente Neuigkeiten“, twitterte der Sicherheitsberater John Bolton am Donnerstag. "Die "Grace 1" habe entgegen geltender Sanktionen iranisches Öl nach Syrien bringen wollen. Teheran dagegen kritisierte die Aktion als "illegales Abfangen". Der Iran hat inzwischen den britischen Botschafter einbestellt.

Das Ziel: Eine Raffinerie in Syrien

Die Südspitze der iberischen Halbinsel, ist britisches Territorium. Laut Spaniens Außenminister Josep Borrell war die Stürmung des Tankers auf ein Gesuch der USA an das Vereinigte Königreich hin erfolgt. Das Schiff hatte offenbar Rohöl geladen, das unter Umgehung der EU-Sanktionen gegen Syrien in das Bürgerkriegsland geliefert werden sollte. "Wir haben Grund zu glauben, dass die 'Grace 1' ihre Rohöl-Lieferung zur Banjas-Raffinerie in Syrien bringen wollte", erklärte Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo. Die EU-Sanktionen bestehen seit 2011 und beinhalten unter anderem ein Ölembargo.

Die "Grace 1" fährt laut dem Branchendienst "Lloyd's List" unter der Flagge Panamas. Demnach soll sie iranisches Öl geladen haben. Picardo zufolge wurden das Schiff und die Ladung beschlagnahmt. "Amerika und unsere Alliierten werden die Regimes in Teheran und Damaskus weiter daran hindern, von diesem illegalen Handel zu profitieren", schrieb Bolton auf Twitter.

(apa/red.)

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