Für Olympia 2016 in Rio wurden Stimmen gekauft

Ex-Gouverneur sprach von zwei Mio. Dollar Schmiergeld.

Rio de Janeiro. Der Ex-Gouverneur von Rio de Janeiro Sergio Cabral hat eingeräumt, vor Olympia 2016 in Brasilien Delegierte des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bestochen zu haben. Cabral sagte am Donnerstag vor einem Bundesrichter aus, u. a. den früheren ukrainischen Leichtathleten Sergej Bubka und den russischen Ex-Schwimmer Alexander Popow geschmiert zu haben, um die Spiele nach Rio zu holen.

Die Schmiergeldzahlungen in Höhe von insgesamt rund zwei Millionen Dollar (knapp 1,8 Millionen Euro) seien mithilfe des früheren Chefs des Leichtathletikweltverbands Lamine Diack arrangiert worden, sagte Cabral laut brasilianischen Medienberichten weiter aus. Der frühere NOK-Präsident und Olympia-Organisationschef Carlos Arthur Nuzman habe ihm gesagt, dass Diack „offen für unangemessene Vorteile“ sei.

Um die Abstimmung im Jahr 2009 über die Vergabe des Olympia-Austragungsortes zu beeinflussen, floss laut Cabral unter anderem Geld an die Sportlegenden Bubka und Popow. Das Geld sei von dem brasilianischen Unternehmer Arthur Soares an Papa Massata Diack, Lamine Diacks Sohn, überwiesen worden.

Cabral gab weiter an, dass Brasiliens damaliger Präsident, Luiz Inacio Lula da Silva, und der damalige Bürgermeister von Rio, Eduardo Paes, von den Schmiergeldzahlungen gewusst hätten, in die Bestechung aber nicht direkt verwickelt gewesen seien. Die Genannten wiesen ihrerseits Cabrals Aussagen zurück. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.07.2019)

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