Adam, Eva und keine Rippe

Menschliche Maschine oder Maschinenmensch? Ian McEwan verhandelt die Robotik und hinterfragt die Ethik.

England in den 1980ern: Die Falklandkriege gingen soeben desaströs für Großbritannien zu Ende, Margaret Thatcher muss aus der Downing Street ausziehen, der Brexit wird anvisiert, selbstfahrende Autos sind allerorts unterwegs, die Menschen revoltieren ob der Einführung der Kopf- oder „Existenzsteuer“: Unabhängig vom Verdienst wird auf jeden Bürger ab 18 derselbe Steuerbetrag erhoben. Und: „Anfang der Achtzigerjahre waren wir es seit Langem gewohnt, mit Maschinen zu reden.“ Dieses utopisch/dystopisch-realistische Bild zeichnet Ian McEwan in seinem Roman „Maschinen wie ich (und Menschen wie ihr)“ und widmet sich insbesondere dem Thema künstliche Intelligenz.

Von all den Vorkommnissen nicht unberührt, aber gedanklich weit weg lebt Charlie, in seinen 30ern, Lebenskünstler, einst Steueranwalt. Er lässt sich nunmehr vom Leben treiben – interessiert sich aber für alles, was in der Welt so vor sich geht, vor allem den rasanten technologischen Fortschritt. Den erlebt Charlie immerhin täglich hautnah: Sein Mitbewohner heißt Adam und ist einer von 25 weltweit verkauften, menschenähnlichen Hausrobotern (es gibt zwölf „Adams“ und 13 „Eves“) – eine ganz normale Junggesellen-WG also.

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