Beinhart, stark umworben und von kurzer Dauer: Die Tänzerin Stefanie Eisl erzählt über die Flüchtigkeit einer elitären Disziplin – und darüber, wie sie sich von ihr trennte.
Eine schöne Bewegung ist es, die sie zum Weinen bringt. Stefanie Eisl friert in einer Improvisation ein, versteckt das Gesicht in den schalenförmigen Handflächen, unterbricht eine ihrer letzten Tanzstunden. Von der Emotion ist die zeitgenössische Tänzerin selbst überrascht. Es war nicht die krampfende Hüfte, nicht das verstellte Sprunggelenk und auch kein Knie, das auf stur schalten wollte – sondern das Herz. Vorauseilender Trennungsschmerz.