Wirtschaftsforensiker und Imker Matthias Kopetzky produziert Lagenhonig – einen aus jedem der 23 Bezirke Wiens. Der zeigt, welche Pflanzenvielfalt es in der Stadt gibt.
Der Duft nach Honig und Bienenwachs liegt in der Luft, wenn man auf der Dachterrasse in Wien-Meidling ankommt. Und während der Blick ringsum schweift, von der Otto-Wagner-Kirche über das AKH bis zum Wienerberg, summt und wuselt es im Hintergrund: Acht Bienenstöcke stehen hier, rings um die Terrasse Tröge mit Lavendel, Erdbeeren, Paradeisern. In der Sonne werden alte Waben eingeschmolzen, daneben stapeln sich leere Rähmchen. „Wir fangen jetzt dann mit der Ernte an, deshalb schaut es ein bisserl aus“, sagt Matthias Kopetzky.
Der 55-Jährige kommt gerade vom Gericht und hat noch schnell Krawatte und Hemd abgelegt („Obwohl ich auch damit bei den Bienen bin“). Eigentlich ist er Wirtschaftsforensiker, hat als Sachverständiger Fälle wie Novomatic, Telekom oder Blaulichtfunk bearbeitet. Hier, am Dach über seinem Büro unweit des Meidlinger Bahnhofs, hat er vor acht Jahren hobbymäßig zu imkern begonnen – was sich inzwischen ausgewachsen hat. Heute hat Matthias Kopetzky mit seiner Wiener Bezirksimkerei rund 200 Bienenvölker in der ganzen Stadt. Genauer gesagt: Er hat in jedem der 23 Bezirke welche.