Moto-GP: Wer auf dem Sachsenring jeden Millimeter kennt

Márquez genoss den zehnten Sieg.
Márquez genoss den zehnten Sieg.(c) APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ (TOBIAS SCHWARZ)
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Marc Márquez feiert zehnten Sieg in Serie auf dem Sachsenring, „La Decima“ ebnet den Weg zum WM-Titel.

Hohenstein-Ernstthal. Es gibt Rennstrecken, auf denen fühlen sich manche Piloten besonders geborgen. Sie kennen jeden Winkel, die Tücken aller Kurven – und sind darob nicht zu besiegen. Im Fall von Moto-GP-Weltmeister Marc Márquez trifft das auf den Sachsenring zwischen Chemnitz und Zwickau zu.

Der Spanier feierte am Sonntag auf Honda seinen siebenten Sieg – zählt man seine Siege in anderen Klassen hinzu, ist er seit 2010 in zehn Läufen ungeschlagen. Der WM-Leader setzte sich souverän vor seinem Landsmann Maverick Viñales (Yamaha) und Honda-Markenkollegen Cal Crutchlow durch. Es ist eine erstaunliche Rekordserie, denn damit ist er nun der neue „König von Sachsen“. Auf sechs Siege kam hier zuvor nur der Italiener Giacomo Agostini (1967 – 1972), jetzt ist Márquez unumstritten die Nummer eins. Dass der siebenmalige Weltmeister, 26, jeden Sieg beim Großen Peis von Deutschland von der Pole Position aus geschafft hat, unterstreicht seine Ausnahmestellung. Mit „La Decima“ ist er weiter auf Kurs in Richtung der achten WM-Krone.

Privat hat der Dackel Vorrang

Als Kind musste sich der Spanier zwischen Fußball und seinem Motorrad entscheiden, bereut hat der Fan des FC Barcelona seinen Entschluss nie. „Man muss im Leben seiner Leidenschaft und den Gefühlen folgen“, sagte er der „Bild“-Zeitung und schilderte seine Vorliebe für Schräglagen mit einem Winkel von bis zu 65 Grad oder Highspeed auf langen Geraden mit mehr als 300 km/h. „Die Frage ist: Wo ist denn das Limit? Wer setzt mir das Limit? Ich mag es nicht, in Grenzen zu denken, auch privat nicht. Ich versuche, sie einfach auszutesten.“ Genauso fährt er auch, und ist in dieser WM-Saison einfach nicht einzuholen.

Dass es auch sein Bruder Alex („Wenn du überholst, ist das ein besonderes Adrenalin!“) gern schnell mag, zeigt dessen Sieg für Kalex in der Moto-2-WM. Das schnellste Brüderpaar im Motorsport mag es jedoch abseits der Rennen dann doch etwas ruhiger. Dann pflegen sie ihre Dackel.

Márquez führt in der WM-Wertung (Honda, Yamaha, Ducati, KTM, Suzuki und Aprilia sind am Start) nach neun von 19 Rennen. Der Spanier hat bereits 58 Punkte Vorsprung auf die Italiener Andrea Dovizioso (127) und Danilo Petrucci (121). (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.07.2019)

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