Tore von Megan Rapinoe und Rose Lavelle brachten den 2:0-Finalsieg über die Niederlande. Rapinoe krönte ihren auch abseits des Rasens bemerkenswerten Auftritt mit zwei weiteren Trophäen.
Die USA haben ihren Titel bei der Fußball-WM erfolgreich verteidigt. Ein Doppelschlag durch Kapitänin Megan Rapinoe per Elfmeter (61.) und Rose Lavelle (69.) besiegelte den 2:0-Finalsieg über Europameister Niederlande. Die Amerikanerinnen bejubelten damit ihren vierten Titelgewinn bei der achten Endrunde.
Rapinoe, die mit Forderungen nach Gleichberechtigung und Kritik an US-Präsident Donald Trump zum Gesicht dieser Endrunde avanciert ist, krönte ihren sportlichen Auftritt mit dem sechsten WM-Treffer, der Torschützenkrone und dem Golden Ball als beste Spielerin des Turniers.
Niederländische Gegenwehr
Die Niederländerinnen unterbanden den traditionellen US-Auftaktelan mit Erfolg - erstmals in diesem Turnier gelang den Amerikanerinnen in den ersten 15 Minuten kein Treffer. Vor vier Jahren im Finale gegen Japan hatten die USA gar schon vier Tore nach 16 Minuten erzieltet gehabt. Die Europameisterinnen aber machten die Räume eng, gingen kompromisslos in die Zweikämpfe und suchten in der Spitze immer wieder die flinke Beerensteyn, die erneut den Vorzug gegenüber van den Sanden erhalten hatte.
Die USA hatten damit bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius im Stade de Lyon sichtlich ihre Mühe, es dauerte sogar fast 30 Minuten bis zur ersten Großchance: Ertz zwang van Veenendaal mit einem Volleyschuss zu einer Glanzparade (28.). Auch Morgen (38.) und Mews (40.) stellten die niederländische Torhüterin auf die Probe.
VAR-Entscheidung
Nach der Pause erhöhten die USA noch einmal den Druck, doch erst ein Elfmeter brachte das Tor. Van der Gragt traf Morgan im Strafraum, zum 33. Mal bei diesem Turnier kam der Videobeweis zum Einsatz. Den Strafstoß verwertete Rapinoe souverän. Wenig später erhöhte Lavelle mit einem schönen Flachschuss auf 2:0. Danach brach bei den Niederländerinnen zwischenzeitlich Chaos aus, van Veenendaal verhinderte einen noch höheren US-Sieg.
Auf dem Rasen in Lyon feierte das Team von Jill Ellis ausgelassen, die traditionelle Gratulation im Weißen Haus aber dürfte ausfallen. US-Präsident Donald Trump hat zwar die Einladung bereits ausgesprochen, angeführt von Rapinoe haben gleich mehere US-Spielerinnen jedoch in mehr oder weniger deutlichen Worten abgesagt.