Filmikone Artur Brauner ist gestorben

Artur Brauner, 2008
Artur Brauner, 2008Getty Images (Miriam May)
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Der Filmproduzent Artur Brauner ist laut Medienberichten im Alter von 100 Jahren gestorben. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Filme "Hitlerjunge Salomon" und "Die weiße Rose".

Romy Schneider saß auf seinem Sofa. Curd Jürgens bediente sich aus seinem Kühlschrank. Bei Artur "Atze" Brauner gingen die Stars des Nachkriegsfilms ein und aus. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung verstarb die Ikone des deutschen Films am heutigen 7. Juli im Alter von 100 Jahren in Berlin. Ein Mitglied der Familie habe den Tod mit den Worten bestätigt: „Wir sind in tiefer Trauer", berichtete die Zeitung online.

Der 1918 im polnischen Lodz als Sohn eines jüdischen Holzhändlers geborene Artur Brauner überlebte den Zweiten Krieg versteckt in der Sowjetunion und kam danach ausgerechnet in das Land der Täter. Dort prägte er das Kino wie kaum ein anderer. Romy Schneider, Heinz Rühmann, Curd Jürgens, O.W. Fischer, Peter Alexander und Caterina Valente - sie standen alle in den Berliner Filmstudios von Artur Brauner vor der Kamera. Er produzierte die Kassenknüller "Dr. Mabuse", "Mädchen in Uniform" und "Der Tiger von Eschnapur".

Doch Stars und Glamour waren immer nur die eine Seite im Leben des eleganten Filmmoguls mit dem gepflegten Menjou-Bärtchen. Mit Filmen wie "Morituri" (1948), "Die weiße Rose" (1982), "Hitlerjunge Salomon" (1990) und "Wunderkinder" (2011) hielt Artur Brauner über viele Jahrzehnte die Erinnerung an die Opfer des Holocaust wach. Er selbst verlor 49 Verwandte in den Konzentrationslagern der Nazis.

Mehr als 700 Kinofilme und TV-Produktionen entstanden in Brauners Berliner CCC-Studios, seine Tochter Alice führt als Produzentin bereits seit einigen Jahren das Lebenswerk ihres Vaters fort. Die Ikone selbst war bis ins hohe Alter aktiv im Filmgeschäft.

Artur Brauner mit Yvonne De Carlo, 1953
Artur Brauner mit Yvonne De Carlo, 1953Getty Images

(Ag.)

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