Der Deutsche-Bank-Chef Sewing muss die Belegschaft um ein Fünftel reduzieren. Das Institut will sich auf das globale Firmenkundengeschäft konzentrieren.
Für Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing ist der Abbau von 18.000 Stellen im Zuge des Konzernumbaus unvermeidlich. "Wir haben keine andere Möglichkeit", sagte Sewing am Montag dem Sender n-tv. "Diese Bank muss sich auf ihre Stärken konzentrieren", fügte er hinzu. "Das machen wir jetzt und das bedeutet, dass wir Dinge schließen und das heißt auch Jobs abbauen."
Dass die am Sonntag beschlossenen Maßnahmen den den Aktionären und Investoren gut ankommen, zeigen die ersten Reaktionen an der Börse. Die Aktien setzten ihren jüngsten Erholungskurs am Morgen mit plus 3,9 Prozent auf 7,45 Euro fort. Experten bleiben aber gerade mit Blick auf die schwache Historie vorsichtig, was die alles entscheidende Ausführung betrifft.
Stellenabbau bereits begonnen
Sewing hatte am Sonntag die "umfassendste Transformation der Deutschen Bank seit Jahrzehnten" und einen Rückzug des Finanzinstituts aus dem Aktiengeschäft angekündigt. Im Zuge dessen soll die Mitarbeiterzahl bis 2020 um etwa ein Fünftel auf 74.000 reduziert werden. Künftig soll sich die Bank vor allem auf das Kundengeschäft besinnen. Der Konzernumbau wird insgesamt rund 7,4 Milliarden Euro kosten.
"In den Geschäftsbereichen, in denen wir uns zurückziehen werden, haben wir mit dem Prozess bereits begonnen", sagte Konzernchef Christian Sewing am Montag in einer Telefonkonferenz. "Das betrifft natürlich nicht nur Asien, das betrifft auch andere Regionen."
Fokus auf Firmenkunden
"Die Stärken der Bank sind insbesondere das globale Firmenkundengeschäft", bekräftigte Sewing gegenüber n-tv. "Aber natürlich haben wir daneben eine jetzt verkleinerte, sehr stark fokussierte Investmentbank", fügte er hinzu.
Der Vorstandsvorsitzende will die Bank auch fit für die Digitalisierung machen. Neuer Digitalvorstand wird Bernd Leukert, ehemals Vorstandsmitglied bei SAP. "Die Bankenwelt wird auf Dauer insbesondere durch Technologie bestimmt und durch eine Top-Beratung", sagte Sewing. Für beides müsse die Deutsche Bank stehen. Leukert sei daher ein "Glücksgriff".
(APA/AFP)