Eine der umstrittensten Ausstellungen des Jahres zeigt das Wiener MAK vom 19. Mai bis 5. September: "Blumen für Kim Il Sung. Kunst und Architektur aus der Demokratischen Volksrepublik Korea". Malereien, Architektur und Plakate aus dem kommunistischen Land werden ausgestellt. Im Bild: "Lasst uns in der gesamten Gesellschaft eine Atmosphäre des Lesens und des Studierens errichten!" von Kim Myung Gon, 2010 (c) Korean Art Gallery, Pjöngjang
(c) MAK
Bei der Ausstellung stellt sich die Frage: Wird dem autoritären Regime eine Plattform für seine Propaganda geboten oder werden Kunst und Kunstproduktion kritisch beleuchtet? Im Bild: "Blauer Himmel" von Ri Sok Nam, 2005 (c) Korean Art Gallery, Pjöngjang
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"Natürlich ist das Ganze Ideologie", sagte MAK-Direktor Peter Noever, der das immer wieder gefährdete Ausstellungsprojekt seit 2003 verfolgte: "Ich glaube, dass kein Kunstwerk frei von Ideologie ist, aber auch keines nur Ideologie ist." Im Bild: "Der Tag dämmert" von Kim Yong Gu, 1978 (c) Korean Art Gallery , Pjöngjang
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Eigentlich hätte die Ausstellung bereits im Herbst stattfinden sollen, doch wegen nicht näher definierten "organisatorischen Gründen" wurde sie verschoben. MAK-Ausstellungshalle MAK Exhibition Hall Ausstellungsansicht, 2010 (c) Wolfgang Woessner/MAK
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Etwa 100 Ölbilder, Tuschmalereien und Aquarelle, rund 30 Plakate sowie Architekturentwürfe aus dem kommunistischen Nordkorea sind darin zu sehen. Sie wurden "in enger Zusammenarbeit mit der Nationalgalerie Pjöngjang" ausgewählt. Im Bild: Die Eishalle mit einem Durchmesser von 135 Meter fasst 6000 Personen, gebaut 1984 (c) Paektusan Academy of Architecture, Pjöngjang
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Fünfmal hat Noever die als strenge Diktatur beschriebene Volksrepublik bisher besucht, und es schließlich in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Kunstmuseum, der Korean Art Gallery, geschafft, sogar Werke nach Wien zu bekommen, die als nationaler Schatz gehütet werden und selbst in Korea kaum jemand zu Gesicht bekommt. MAK-Ausstellungshalle MAK Exhibition Hall Ausstellungsansicht, 2010 (c) Wolfgang Woessner/MAK
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Die Porträts des 1994 verstorbenen "ewigen Präsidenten" Kim Il Sung und seines Nachfolgers Kim Jong Il verlassen für die Schau zum ersten Mal die Korean Art Gallery. Vor Ausstellungseröffnung zeigte das MAK die Bilder allerdings nicht her. Im Bild: Das Stadion "1. Mai" bietet Sitzplätze für 150.000 Personen, 1989 (c) Paektusan Academy of Architecture, Pjöngjang
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"Das ist eine Entscheidung des Museums, nicht der Nordkoreaner", erklärte MAK-Sprecherin Monika Meryn der "Presse am Sonntag". Bei einer Vorankündigung sei es passiert, dass der Falz durch das Gesicht eines der beiden gegangen ist. "Diese Bilder sind Heiligtümer für die Koreaner", so Meryn. "Sie würden auch nicht wollen, dass ein Jesusbild geknickt wird." Im Bild: "Panorama Pjöngjang", Paektusan Architekturakademie, ohne Jahreszahl (c) Paektusan Academy of Architecture, Pjöngjang
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Das Interesse der westlichen Medien an dieser Schau dürfte auch auf die Aufbereitung des gezeigten Materials gerichtet sein. Denn von gesellschaftlicher wie künstlerischer Freiheit kann in Nordkorea keine Rede sein: "In der Demokratischen Volksrepublik Korea hat Kunst eine soziale Funktion und steht im engen Zusammenhang mit dem revolutionären Prozess", heißt es in den Unterlagen zu Ausstellung. Im Bild: "Der 50. Jahrestag des internationalen Frauentags am 8. März", 1960 Pak Jin Su (c) Korean Art Gallery , Pjöngjang
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Die Künstler nehmen in Nordkorea demnach eine Sonderstellung ein: In ihren Arbeiten sollen sie die richtige Einstellung, Verhaltensweisen, Moral sowie Werte darstellen und vermitteln. Welche Bilder gezeigt werden (dürfen), darüber entscheidet das Regime. Mehr zur Ausstellung: "Propagandakunst aus Nordkorea" Im Bild: ''Frühmorgens'' von Ri Tong Gon, 2010 (c) Korean Art Gallery, Pjöngjang
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Noever will mit der Ausstellung keine ideologischen Ziele verfolgen, sondern "Dinge aufzeigen, die wenig bekannt sind": "Was politisch oft verfahren und ausweglos scheint, gelingt auf dem Gebiet der Kunst", sagt er. MAK-Ausstellungshalle MAK Exhibition Hall Ausstellungsansicht, 2010 (c) Wolfgang Woessner/MAK
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"Es ist in dieser Dichte die weltweit erste Ausstellung von Kunst aus der Volksrepublik Korea", so der MAK-Direktor. "Die Herausforderung hat noch niemand angenommen." MAK-Ausstellungshalle MAK Exhibition Hall Ausstellungsansicht, 2010 (c) Wolfgang Woessner/MAK
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Leicht sei es keineswegs gewesen, gibt Noever zu. "Wenn zwei so unterschiedliche Systeme aufeinandertreffen, kommt es zwangsläufig zu Divergenzen." Nur mühsam sei es gelungen, das Misstrauen zu überwinden. MAK-Ausstellungshalle MAK Exhibition Hall Ausstellungsansicht, 2010 (c) Wolfgang Woessner/MAK
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Kunst und Architektur aus der Demokratischen Volksrepublik Korea 19. Mai bis 5. September MAK-Ausstellungshalle Stubenring 5 1010 Wien www.mak.at Weiter: Mehr Bilder aus der AusstellungIm Bild: "Lasst uns unsere traditionelle Art des Grüßens fördern" von Ri Un Hui, 2010 (c) Korean Art Gallery, Pjöngjang
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MAK-Ausstellungshalle MAK Exhibition Hall Ausstellungsansicht, 2010 (c) Wolfgang Woessner/MAK
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MAK-Ausstellungshalle MAK Exhibition Hall Ausstellungsansicht, 2010 (c) Wolfgang Woessner/MAK
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Nordkoreas Propagandakunst
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