Facebook: Sperre der Seite von ImPulsTanz war ein Versehen

"7 Pleasures" von der dänischen Choreografin und Tänzerin Mette Ingvartsen
"7 Pleasures" von der dänischen Choreografin und Tänzerin Mette IngvartsenMarc Coudrais
  • Drucken

Über zwei Monate war die Facebook-Seite des Wiener Festivals ImPulsTanz offline. Nun reagierte Facebook auf Klagen des Seiten-Betreibers.

Nacktheit ist im zeitgenössischen Tanz mehr als nur ein Weg, die Publikumsreihen zu füllen. Die dänische Choreografin und Tänzerin Mette Ingvartsen widmet sich beispielsweise in einer Serie der Geschichte der menschlichen Performance mit Fokus auf Nacktheit, Sexualität und Politik. Ihre Stücke "The Red Pieces: 69 positions", "7 Pleasures", "to come (extended)" und "21 pornographies" sind auch Teil des diesjährigen ImPulsTanz-Programms.

Auf der Facebook-Seite des Wiener Tanzfestivals wurden Ingvartsens Stücke - so wie andere Aufführungen - via Trailer kurz vorgestellt. Die Seite ging daraufhin offline, sie wurde von Facebook wegen einer „Nacktdarstellung" gesperrt, wie die Veranstalter in einer Aussendung mitteilen. Der Vorfall liegt mittlerweile über zwei Monate zurück.

"Die Facebook-Seite wurde aufgrund eines Fehlers versehentlich blockiert", teilte nun ein Facebook-Sprecher mit. "Wir haben die Sperre aufgehoben und uns bei den Seitenbetreibern für den Fehler entschuldigt", hieß es vonseiten des Social-Media-Unternehmens. Laut ImPulsTanz war die Seite Ende April "kommentarlos" vom Netz genommen worden, woran auch ein Einspruch per Formular und mehrmalige Kontaktversuche nichts geändert hätten.

Keine Reaktion

„Obwohl ImPulsTanz den Trailer anforderungsgemäß umgehend gelöscht hat, wurde die Facebook-Seite kommentarlos offline genommen. Die Löschung der Seite ist insbesondere vor dem Hintergrund verwunderlich, als die Facebook-Gemeinschaftsstandards Bilder von Kunstformen gestatten, die nackte Personen oder Figuren zeigen", schrieben die Veranstalter.

Da es trotz oftmaligen Kontaktversuchen keine Reaktion seitens Facebook gab, hatte das Festival nun rechtliche Schritte eingeleitet und als Überbrückung eine neue Seite angelegt - die bisherigen 36.000 Abonnenten fehlen hier allerdings.

ImPulsTanz

65 Produktionen in 21 Spielstätten vom Burgtheater über das Odeon, Mumok und Leopold-Museum bis zur Zacherlfabrik stehen bei der 36. Ausgabe des Wiener Festivals ImPulsTanz auf dem Programm. Von 11. Juli bis 11. August gibt es u. a. sechs Uraufführungen und 36 österreichische Erstaufführungen. www.impulstanz.com

Neue Facebook-Seite: impulstanzvienna

(sh)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Schrilles Outfit für einen leisen, sensiblen Künstler: Steven Cohens Performance ist seinem verstorbenen Lebensgefährten Elu gewidmet.
Bühne

Steven Cohens: „Ich bin keine radikale Dragqueen auf Drogen“

ImPulsTanz. Zum Wiener Tanzfestival kommen ab 11. Juli Klassiker, Newcomer, Österreichisches auf die Bühne – und Steven Cohens beeindruckendes Solo. Im Interview gibt der südafrikanische Künstler preis, was ihn berührt und wovon er träumt.
Arabesque unter der U-Bahn: Stefanie Eisl zeigt eine klassische Pose in untypischer Umgebung. Das Leben als Profitänzerin hat sie einiges gekostet.
Leben

Aus dem Leben einer Tänzerin: "Ich bereue keine Sekunde"

Beinhart, stark umworben und von kurzer Dauer: Die Tänzerin Stefanie Eisl erzählt über die Flüchtigkeit einer elitären Disziplin – und darüber, wie sie sich von ihr trennte.
Bühne

Leichen in Badewannen, eine Nackte in der Röhre, zerschnittenes Zelluloid

Mit einem recht albernen »Macbeth« begann das Wiener Festival ImPulsTanz, mit Doris Uhlichs »Tank« und Michael Laubs »Rolling« ging es stark weiter.
Schrilles Outfit für einen leisen, sensiblen Künstler: Steven Cohens Performance ist seinem verstorbenen Lebensgefährten Elu gewidmet.
Bühne

Steven Cohens: „Ich bin keine radikale Dragqueen auf Drogen“

ImPulsTanz. Zum Wiener Tanzfestival kommen ab 11. Juli Klassiker, Newcomer, Österreichisches auf die Bühne – und Steven Cohens beeindruckendes Solo. Im Interview gibt der südafrikanische Künstler preis, was ihn berührt und wovon er träumt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.