Der bisherige österreichische EU-Kommissar hat gute Chancen auf eine Wiederbestellung durch Türkis-Blau. Allerdings ist auch ein Dreiervorschlag mit Gegenkandidaten im Gespräch.
Wien. Nachdem einige EU-Regierungen bereits ihre Kandidaten für die nächste EU-Kommissionsführung nominiert haben, gerät auch Österreichs politische Führung in Zugzwang. In intensiven Gesprächen werden deshalb derzeit mögliche Lösungen ausgelotet – nicht nur zwischen Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und den Parlamentsparteien, sondern auch zwischen diesen.
Mehrere Quellen bestätigen, dass ÖVP und FPÖ bereits über eine neuerliche Nominierung von Johannes Hahn verhandelt haben. Für den ehemaligen ÖVP-Wissenschaftsminister spricht, dass er nach zwei Amtszeiten große Erfahrung in Brüssel vorweisen kann und nun gute Chancen hätte, einer der künftigen Vizepräsidenten der Kommission zu werden. Für die Freiheitlichen ist er akzeptabel, da er mit ihnen stets eine gute Gesprächsbasis hatte. Privat ist Hahn mit der ehemaligen FPÖ-Vizekanzlerin und Ex-Parteichefin Susanne Riess liiert. Riess ist allerdings seit 2005 kein Mitglied der FPÖ mehr.