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Wie sich große und kleine Influencer ihr Zubrot verdienen

Michael Buchinger
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Sein Privatleben online dokumentieren und damit Geld verdienen? Liebe Digital Immigrants, willkommen in der schönen neuen Influencerwelt!

„Hallo! Mein Name ist Michael, ich bin 24 Jahre alt und wohne in Wien. Willkommen in meiner merkwürdigen Welt.“ So begrüßt einer der beliebtesten Influencer Österreichs seine Fans auf Youtube. Monatlich sehen Michael Buchinger eine halbe Millionen Menschen zu, wie er über seinen Freund, seine frühere Magersucht und Dinge, die er hasst, spricht. 300 bis 400 Euro verdient er im Monat mit den Klicks. Ein Vielfaches davon mit Werbung: Stichwort Influencermarketing.

Zielgruppe Generation Z
Die Generation Z tickt anders als ihre Vorgänger: Den Blick aufs Handy fixiert, bemerkt sie Plakate an der U-Bahnhaltestelle oder Inserate in Zeitungen nicht. Gegen Pop-up Werbungen hat jeder Digital Native einen Adblocker installiert. Aufmerksamkeit spielt sich in personalisierten, digitalen Kanälen ab.

Influencer schlagen in diese Kerbe: Sie gewinnen mit hellen, bunten Bildern – auch „instagrammable“ genannt - die Aufmerksamkeit der User. Im Gegensatz zum traditionellen Marketing verkaufen sie aber nicht primär Produkte, sondern eine Geschichte: ihre Lebensgeschichte.

Digitale Mundpropaganda
Mit persönlichen Erzählungen aus dem Alltag bauen Influencer eine Beziehung zu ihren Fans auf. Zwischen Beziehungstratsch und Urlaubsfotos werben sie für Alltagsprodukte. Dabei stehen ihre Storys zwischen jenen von Freunden und Bekannten und sind so Teil der sozialen Sphäre der Nutzer. Das Resultat: Vertrauen.

Der Ansatz funktioniert, obwohl Influencer Anzeigen kennzeichnen müssen: Werbungen für Kleidungsstücke oder Beautyprodukte nehmen jugendliche Fans als Empfehlung wahr. Mehr als zwei Drittel der befragten Jugendlichen gibt in einer Untersuchung des Handelsverbands an, dass sie den Produktplatzierungen ihre Online-Idole vertrauen. Die Hälfte der jungen Österreicher kaufte bereits Produkte, weil ein Influencer dafür warb.

Abseits von Buchinger und Co.
Auf der Seite der Werbekunden zeichnet sich ein Trend ab. Mittlerweile zählt nicht mehr nur die Größe, sondern vor allem das Engagement der Fanbase. Das neue Schlüsselwort: Nanoinfluencer. Accounts unter 10.000 Followern – also jene, die Privatpersonen zum Spaß betreiben, rücken in den Vordergrund. Nanoinfluencer kennen ihre Follower persönlich. Freunde, Verwandte und Bekannte sind ihr Stammpublikum. Der Vorteil für Werbekunden: Maximales Vertrauen bei geringen Kosten.

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