Neuer Zwischenfall um einen von iranischen Booten bedrängten britischen Öltanker erhöht die Spannungen zwischen Teheran und dem Westen. Kommen nun Sanktionen der EU und UNO?
Istanbul. Viele Freunde hat der Iran auf der internationalen Bühne ohnehin nicht. Jetzt bringt Teheran auch noch die verbliebenen Partner in Europa gegen sich auf. Großbritannien, einer der europäischen Unterstützer des Atomabkommens mit dem Iran, musste am Donnerstag nach eigenen Angaben mit dem Einsatz eines Kriegsschiffs den Versuch der Iraner verhindern, einen britischen Öltanker in der Straße von Hormus vom Kurs abzubringen. Die Provokation erschwert es der EU, einen Ausweg aus dem Konflikt zwischen dem Iran und den USA zu finden.
Auf der engen Wasserstraße am Eingang zum Persischen Golf, einem Nadelöhr für rund 30 Prozent des gesamten Welthandels mit Öl, wurde der britische Tanker British Heritage nach britischen Angaben von drei iranischen Schiffen bedrängt. Das britische Kriegsschiff Montrose, das den Tanker begleitete, schob sich demnach zwischen den Öltanker und die iranischen Schiffe, die daraufhin abdrehten. Die iranischen Revolutionsgarden erklärten, es habe keine Konfrontation gegeben. Auch Außenminister Mohammed Javad Zarif stellte es in Abrede. Einziges Ziel des Westens sei es, Spannungen zu provozieren.