Schwache Viskosepreise und Verkaufsvotum von Berenbergbelasten die Papiere des oberösterreichischen Faserherstellers.
Schwache Viskosepreise und eine Verkaufsempfehlung von Berenberg setzen die Lenzing-Aktien unter Druck. Am Freitagvormittag fielen sie um mehr als sieben Prozent auf 88,88 Euro. Damit tendieren die Papiere des Faserherstellers so tief wie seit Ende März nicht mehr. Im April tendierten sie noch auf ihrem Jahreshoch bei 104,20 Euro. Zu Beginn des Jahres standen die Papiere bei 79,35 Euro.
Die Analystin der Raiffeisen Centrobank Teresa Schinwald verweist auf die schwachen Viskosepreise. "Im Startquartal 2019 machte Viskose 46 Prozent der Umsätze bei Lenzing aus", sagte Schinwald zur APA. Im Juni habe eine Tonne des Celluloseproduktes nur mehr durchschnittlich 11.292 chinesischen Yuan gekostet, nachdem der Preis im Dezember noch bei 13.777 Yuan stand. "Das ist schon ein deutlicher Rückgang", kommentiert die Expertin.
Außerdem haben die Experten der Berenberg Bank am Donnerstag ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers auf 80 Euro gesenkt. Im März lag ihr Kursziel bei 95 Euro und das Votum bei "hold". Inzwischen sprechen die Berenberg-Analysten eine Verkaufsempfehlung aus. Nach dem "Drama bei Umicore" sei Lenzing "das nächste Unternehmen auf der Liste mit unantastbarer Marktführung auf den Scheitelpunkt eines bösen Erwachens", schreibt der Berenberg-Analyst Sebastian Bray in seiner jüngsten Studie. Der Materialtechnologie-und Recyclingkonzern Umicore hatte im April einen negativ aufgefassten Zwischenbericht vorgelegt.
(APA)