Platinverbindungen werden häufig zur Behandlung von Krebs eingesetzt, durch ihre Wirkungsweise schädigen sie aber auch gesunde Zellen. Eine neue Klasse der Medikamente soll diese Schäden nun drastisch reduzieren.
Am ehesten begegnet man ihm wohl beim Juwelier, wo die in edlem Weiß glänzenden Eheringe, Halsketten oder Ohrstecker den daneben liegenden Goldschmuck beinahe profan wirken lassen. Technisch Versierten dürfte es auch als zentraler Bestandteil von Abgaskatalysatoren ein Begriff sein. Doch Platin kann viel mehr: Dank seiner eigentlich widersprüchlichen Eigenschaften – einerseits zeigt es die für Edelmetalle typische Stabilität und Reaktionsträgheit, andererseits ist es unter bestimmten Bedingungen hochreaktiv – wird es von chemischen Laborgeräten über medizinische Implantate bis zu elektronischen Kontaktelementen in unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Besondere Bedeutung hat es für die Krebstherapie, auch hier lassen sich die speziellen chemischen Eigenschaften von Platin nutzen: Es geht mit bestimmten Elementen verschiedene sogenannte Komplexverbindungen ein, die mit dem Erbgut von Zellen reagieren.