„Es ist völlig wurscht, auf welchem Sessel Kickl sitzt, das geht sich dann einfach nicht aus“, meint der Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel.
Wien. Die ÖVP deutet an, dass sie Herbert Kickl gar nicht mehr als Minister in einer möglichen türkis-blauen Regierung akzeptieren will. „Die FPÖ hat sich entschieden, den Weg nicht mit uns, sondern mit Kickl zu gehen – gegen uns. Wenn dieser Weg weiterverfolgt wird, ist völlig wurscht, auf welchem Sessel Kickl sitzt, das geht sich dann einfach nicht aus“, sagte Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel im „Kurier“.
Sowohl Ex-Kanzler Sebastian Kurz als auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen haben zuletzt eine Rückkehr Kickls ins Innenministerium ausgeschlossen. Blümel führt nun auch den bei der FPÖ seit 2005 gebräuchlichen Slogan von der „sozialen Heimatpartei“ gegen Kickl ins Treffen. Dieses Diktum sei ein „sozialistisch-nationalistisch angehauchtes“, meint Blümel.
Außerdem stelle sich die Frage, ob die FPÖ das Ibiza-Video weiterhin als „b'soffene G'schicht“ abtun werde. „Wenn diese Linie bleibt, kann sich das nicht ausgehen.“
Kickl: „Wieder Inneres“
Herbert Kickl selbst meinte in einem Interview mit der „Kronen Zeitung“, dass er nach der Wahl wieder Innenminister werden möchte. „Außerdem soll mir jemand erklären, warum ich zwar nicht Innen-, aber zum Beispiel Sozialminister werden könnte. Das passt doch hinten und vorn nicht zusammen“, so der geschäftsführende FPÖ-Klubobmann.
Als Koalitionsbedingung nannte er seine Rückkehr ins Innenressort aber nicht direkt. „Koalitionsbedingung muss für uns sein, dass wir so wie in der Vergangenheit Schlüsselressorts in einer Bundesregierung besetzen. Das Innenministerium ist eines davon, denn irgendwelche Regierungs-Adabeis zu sein, interessiert uns nicht“, so Herbert Kickl. (red/APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.07.2019)