Das Thema ist omnipräsent, aber vieles weiß man nur sehr vage. Ein kleines Lexikon zur Debatte der Stunde.
Wien. Alle reden darüber, plötzlich ist jeder ein Experte für „das Klima“ – oder hat zumindest eine Meinung dazu. Aber von vielen Effekten weiß man nur vage Bescheid, wie das die Galionsfigur der jungen Klimaschutzbewegung, Greta Thunberg, bei ihrem Besuch der Klimakonferenz in Wien im Mai anmerkte: Begriffe wie Feedback Loops, Tipping Points oder galoppierender Treibhauseffekt, mit denen Experten täglich hantieren, seien für die meisten Fremdwörter, so die Aktivistin. Worum geht es da? Ein kleiner Leitfaden.
Starten wir mit einem Negativszenario, bzw. dem, was es nach Meinung der Wissenschaft mit der Reduktion von Kohlendioxid- und Treibhausgasemissionen zu verhindern gilt: Hothouse Earth, auch bekannt als Treibhaus Erde oder Heißzeit. Das beschreibt einen Zustand des Klimasystems, in dem es einen immer weiter fortschreitenden Temperaturanstieg gibt, den der Mensch nicht mehr bremsen kann. In Folge würde der Meeresspiegel zig Meter steigen, auf großen Teilen der Erde würden extrem lebensfeindliche Bedingungen entstehen. Lange ging man davon aus, dass dieser Effekt gestoppt werden kann, wenn das Zwei-Grad-Ziel, also der im Pariser Abkommen vereinbarte Temperaturanstieg von maximal zwei Grad Celsius bis 2100 gegenüber dem Beginn der Industrialisierung, eingehalten wird. Mittlerweile gehen Forscher davon aus, dass es schon ab 1,5 Grad kritisch wird, dass es zu diesem Hothouse-Effekt kommt. Aktuell stehen wir bei rund 1,1 bis 1,2 Grad Temperaturanstieg gegenüber dem Jahr 1850.