Nur die ÖVP hat ihre Bundesliste noch nicht fixiert. Die Grünen setzen auf Quereinsteiger – die Neos möglicherweise auch.
Wien. Es gibt Experimente, die gehen nicht wirklich schief, und doch möchte man sie nicht wiederholen: Vor der EU-Wahl probierte die ÖVP ein neues Vorzugsstimmenmodell aus. Nach Brüssel sollten jene Kandidaten gehen, die auf dem Wahlzettel am häufigsten genannt wurden. Die Regelung erfüllte zwar ihren Zweck und mobilisierte Bewerber und Bünde. Aber sie frustrierte auch kleine Landesparteien und mitgliederschwache Organisationen. Bei der Nationalratswahl gelten daher für Kandidaten aller Parteien die recht hohen gesetzlichen Hürden, um durch Vorzugsstimmen vorgereiht zu werden.
Das ist allerdings alles, was man bisher über die Bundesliste der ÖVP weiß. „Es wird einen Vorzugsstimmenwahlkampf für Sebastian Kurz geben“, heißt es aus der Partei. Und zwar nur für Kurz. Über die Reihung der Plätze wird gerade verhandelt. Wann die Bundesliste präsentiert wird, ist unklar. Spätestens am 12. August muss es aber so weit sein. Dass – wie 2017 – fast ausschließlich neue Quereinsteiger auf der Liste zu finden sind, ist eher unwahrscheinlich. Ex-Stabhochspringerin Kira Grünberg müsste aber auf einem vorderen Platz gereiht werden, um Abgeordnete zu bleiben. Auf die Tiroler Liste wurde sie nicht gewählt.