Porträt eines Architekturbüros

Die Architekten Innauer Matt: Leise Töne mit Nachhall

Beständig. Markus Innauer (links) und Sven Matt – verwurzelt in der Bregenzerwälder Gestaltungskultur.
Beständig. Markus Innauer (links) und Sven Matt – verwurzelt in der Bregenzerwälder Gestaltungskultur.(c) Christian Anwander
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Auch ganz unaufgeregt kann man von sich reden machen. Wie das Architekturbüro Innauer Matt aus dem Bregenzerwald.

Architektur und Handwerk. Mensch und Natur. Im Bregenzerwald sind sie nicht nur örtlich Nachbarn, sondern auch sonst stehen sie sich ziemlich nahe. So entwerfen und realisieren manche Architekten ihre Projekte mit einer Selbstverständlichkeit, als wären sie in ihrem Kontext gar nicht anders denkbar. Und das, obwohl etwa das Architekturbüro Innauer Matt gerade das Hinterfragen gern zu einer ihrer Hauptaufgaben stilisiert. Markus Innauer und Sven Matt arbeiten in Bezau im Bregenzerwald. Ihre Ideen haben bereits Fuß gefasst ganz oben auf den Bergen, wo die Touristen mit Seilbahnen landen. Oder dort, wo die Straßen flach sind, dafür die Häuser hoch. Auch deshalb, weil sie sich die Beständigkeit als nachhaltigen Anspruch in ihren Kriterienkatalog der guten Architektur geschrieben haben. Das „Schaufenster" traf Markus Innauer zu einem Gespräch über Ideen, die Bestand haben, und Bregenzerwälder, die zurückkehren zu ihren Wurzeln.

Gibt es etwas, was Ihre Rolle als Architekten besonders stark mit definiert?
Natürlich sind wir zunächst sehr stark geprägt von unserem Umfeld, aus dem wir stammen und in dem wir heute arbeiten – vom Bregenzerwald. Dort geht man sehr bewusst mit dem Naturraum und der Landschaft um. Und das schlägt sich natürlich auch in unseren Projekten nieder. Doch eines gilt auch für uns wie für viele Bregenzerwälder: Wir hinterfragen gern, was wir tun. Wir sind selbstkritisch. Der Fortschritt ist dadurch ein wenig langsamer, aber vielleicht beständiger. Wenn man auf Bewährtem aufbaut und das Neue stets selbstkritisch weiterentwickelt. Wir kommen jedenfalls nicht jeden Montag ins Büro, um die Architektur neu erfinden zu wollen.

Ist die Beständigkeit somit eine der Qualitäten, die Sie in Ihrer Arbeit gern gestalterisch verfolgen?
Es geht tatsächlich um das kontinuierliche Weiterentwickeln, stets mit starkem Bezug zum Kontext der Architektur und zu den Menschen, die sie benutzen. Doch Beständigkeit zeichnet auch die Nachhaltigkeit der Projekte aus. Einer der Aspekte übrigens, die mich persönlich viel mehr interessieren als etwa die Diskussionen rund um Passivhäuser und Wärmedämmung.

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