Gregor Mühlberger fuhr auf dem 12. Teilstück ins Rampenlicht. Als Drittem fehlten ihm nur Zentimeter, um als vierter österreichischer Tagessieger in die Geschichte einzugehen. VIDEO
Bagnères-de-Bigorre. Um Haaresbreite verpasste Gregor Mühlberger auf der 12. Etappe der Tour de France Historisches. Vielleicht war er im Schlusssprint in Bagnères-de-Bigorre zu zögerlich, schaute einmal zu oft zurück. Simon Yates (GBR/MTS) und Pello Bilbao (ESP/Astana) hatten im Poker den stärkeren Antritt – und ihre Räder vorn nach 209,5 Kilometern. Yates siegte, der 25-jährige Haidersdorfer im Dienste des Bora-Rennstalls wurde Dritter.
Max Bulla (1931), Peter Luttenberger (2000, Teamzeitfahren) und Georg Totschnig (2005) bleiben die bisher einzigen rot-weiß-roten Etappensieger. Ob Mühlberger dem Coup nachtrauert, bleibt abzuwarten. „Dass ich aber eine Etappe gewinnen kann, weiß ich“, sagte der Niederösterreicher, der sich schon vor der Tour in Frankreich einen Lebenstraum erfüllte. Er machte seiner Freundin Astrid einen Antrag – in Paris.
Mühlberger sitzt seit seinem fünften Lebensjahr auf dem Rad („Mein Vater brachte mich dazu“), begann als Mountainbiker und zählt seit Jahren zu Österreichs besten Radprofis. Seit 2017 fährt der zweimalige U23-Staatsmeister für das Bora-Team, gilt als Bergspezialist und sollte Kollegen wie Patrick Konrad und Emanuel Buchmann bei kniffligen Passagen zur Seite stehen. Wenn er aber seine Chance sieht, wie beim Ausreißversuch mit Yates vor dem Anstieg zur zweiten Bergwertung, hat er vom Team grünes Licht für eine Attacke.
In der Gesamtwertung führt weiter Julian Alaphilippe (FRA), er hat 1:12 Minuten Vorsprung auf Geraint Thomas. Bester Österreicher ist Patrick Konrad als Elfter (+2:26 Min.). Mühlberger ist 42. (25:15 Min. zurück). Am Freitag wartet ein 27-km-Einzelzeitfahren in Pau.
(fin)