Hongmeng: Huaweis Android-Alternative nur ein Bluff?

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In Brüssel erklärte Huaweis Senior Vice President, Catherine Chen, dass das Betriebssystem Hongmeng nie für Smartphones gedacht war und dort auch nicht zum Einsatz kommen wird.

Das "neue Zeitalter" wie Huaweis Betriebssystem Hongmeng übersetzt heißt, ist längst nicht angezählt. Denn die vom chinesischen Hersteller im Zuge des Handelsbanns propagierte Android-Alternative gibt es nicht. Das erklärte nun Catherine Chen, Senior Vice President bei Huawei, bei einem Briefing in Brüssel.

Seit Wochen behauptet Huawei, dass der Verlust der Android-Lizenz kein großer Schaden wäre. Denn man arbeite bereits seit Jahren an einem eigenen Betriebssystem. Man könne es in wenigen Monaten fertigstellen. Entwickler wurden angeschrieben, um zum Start einen gut gefüllten App Store anbieten zu können.

Alles nur ein PR-Stunt?

Im Mai war Huawei in eine fundamentale Krise geschlittert. US-Präsident setzte den Hersteller auf eine schwarze Liste und kappte damit alle wirtschaftlichen Verbindungen in die USA. Plötzlich stand Huawei ohne Betriebssystem Android da.

Eine Alternative war schnell gefunden. Hongmeng. Ein Betriebssystem der Superlative. Besser als Apples iOS und schneller als Android. Das Statement von Chen kommt überraschend. Das Betriebssystem sei nie als Smartphone-OS gedacht gewesen. Vielmehr solle es bei IoT-Geräten und industriellen Anwendungen zum Einsatz kommen.

Wie geht es weiter mit Huawei-Smartphones?

Chen zufolge will man bei Smartphones weiterhin Android verwenden. Wie das aber aussehen soll, wenn der Bann bestehen bleibt, bleibt offen. In den letzten Wochen kursierten Gerüchte über eine mögliche Open-Source-Alternative. Huawei soll sich für Sailfish-OS interessieren.

>>> Huawei erhält Hilfe von US-Firmen

Das aus Ex-Nokia-Mitgliedern bestehende Unternehmen Jolla ist aber nur zweite Wahl. Android bleibt weiterhin das präferierte Betriebssystem, auch wenn Donald Trump hier im Weg steht.

>>> Xinhuanet

(bagre)


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