Schulden in der EU gestiegen

Die Defizite der EU-Länder sanken Anfang 2019, nicht aber die Schulden. Griechenland und Italien haben weiter die höchste Last.

Brüssel. Die saisonbereinigten Defizite in der Eurozone und der EU sind im ersten Quartal 2019 gegenüber dem vierten Quartal 2018 gesunken. In den 19 Euroländern ging die Neuverschuldung von 1,1 auf 0,5 Prozent des BIPs zurück. EU-weit gab es laut Eurostat einen Rückgang von einem auf 0,6 Prozent. Damit hat das EU-weite Defizit das gleiche Niveau wie im ersten Quartal 2018. Das Eurozonen-Defizit liegt leicht über dem Wert: In den ersten drei Monaten 2018 betrug es 0,3 Prozent des BIPs.

Einen leichten Rückgang verzeichnete auch Österreich. Betrug die Neuverschuldung im vierten Quartal 2018 noch 0,5 Prozent, ging sie im ersten Quartal 2019 auf 0,4 Prozent zurück. 2018 hatte sie in den ersten drei Monaten 0,9 Prozent betragen. Das höchste Defizit des Staatssektors hatten Anfang 2019 Rumänien (4,5 Prozent), Frankreich (3,6), Belgien (1,9) und Ungarn (1,3), die höchsten Budgetüberschüsse verzeichneten hingegen Luxemburg (3,2 Prozent), Bulgarien (2,8), die Niederlande (2,7) sowie Malta und Deutschland (jeweils 2,3). Aus mehreren Ländern wie Irland, Italien, Griechenland, Spanien, Kroatien und Zypern liegen keine Daten vor. Der öffentliche Schuldenstand ist hingegen im ersten Quartal 2019 sowohl im Euroraum als auch EU-weit gestiegen – in der Eurozone auf 85,9 Prozent des BIPs im Vergleich zu 85,1 Prozent im vierten Quartal 2018. Im Vergleich zum ersten Quartal 2018 mit 87,1 Prozent fiel der Schuldenstand im Euroraum zu Jahresbeginn 2019 jedoch geringer aus. In der gesamten EU gab es einen Anstieg des Bruttoschuldenstands des Staatssektors von 80 auf 80,7 Prozent. Verglichen mit dem ersten Quartal 2018 verringerte er sich auch EU-weit – vor einem Jahr betrug er noch 81,6 Prozent des BIPs.

Die höchste Verschuldungsquote haben Griechenland (181,9 Prozent), Italien (134) und Portugal (123). Über 100 Prozent des BIPs beträgt auch die Verschuldung Belgiens (105,1) und Zyperns (105), knapp darunter liegen Frankreich (99,7) und Spanien (98,7). Die niedrigste Quote weist Estland mit 8,1 Prozent auf, es folgen Bulgarien (21,2) und Luxemburg (21,3). Österreich liegt mit 72,7 Prozent im Mittelfeld und verzeichnete einen Rückgang zum vierten Quartal 2018 (73,8) sowie zum ersten Quartal 2018 (77,0). (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2019)

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