Kochhistorie: Voyage-Torte

Symbolbild.
Symbolbild. (c) imago/Liedle
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Patissier Carl Gruber, der das Rezept für die so mondän klingende Voyage-Torte in seinem Buch „Die Conditorei in Wort und Bild“ (1904) notierte, bleibt das Einsatzgebiet schuldig.

Zubereitung: „Man benötigt dazu 300 g Mehl, 240 g Butter, 30 g Mandeln, 105 g Zucker, etwas Vanille und Zitronengeschmack, auch etwas Kirschwasser. Die Butter wird mit dem Zucker schaumig gerührt, das Mehl löffelweise eingerührt und die Mandeln sowie der Geschmack zugefügt. Ist diese Masse recht schaumig, teilt man sie in 2 Teile und streicht sie auf Papier, das man mit einem Ring angezeichnet hat, auf. Die Ringe setzt man an beiden Böden an und backt sie schön gelb. Sie werden dann vom Papier gelöst und mit Aprikosenmarmelade zusammengefüllt. Gleichzeitig backt man zwei recht dünne Makronenblätter ebenfalls auf dieselbe Art. Von diesen Blättern wird eines unter, das andere über der Torte mit Johannisbeermarmelade-Füllung angebracht. Ist dies geschehen, überzieht man die Torte mit Couverture. Die Torte hat den Vorteil, dass sie gut zu verpacken ist und auch recht lang geschmackvoll und frisch bleibt.“

Garnierung: Reisebügeleisen und Reisefön haben artige Reisende stets dabei, die Idee der Voyage-Torte indes, „gut zu verpacken“ und „recht lang geschmackvoll und frisch“, mag ihnen neu sein. Ob diese wohl einst dazu diente, in zugigen Wartezimmern Freundschaften mit Zugabteilgenossen in spe zu schließen? Oder war sie vielmehr als Gastgeschenk gedacht, wenn keine Demel-Torte zur Hand?

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