Eingerichtet im „Hotel Abgrund“: Erschreckend klare Spiegel einer Männerseele sind Houellebecqs Romane, „Serotonin“ bringt eine neue Zutat hinein: die Frage nach der eigenen Schuld.

Acht Arten, Houellebecq zu lesen

Michel Houellebecq für patriarchale Urkommunisten und Feministinnen, für Bildungshuber und Hypochonder, für Rätsler, Romantiker und Rechte: Am 26. Juli erhält der französische Autor in Salzburg den Österreichischen Staatspreis – dazu ein paar Leserezepte.

Vor zwei Jahrzehnten erschien „Elementarteilchen“ auf Deutsch, seitdem ist Houellebecq auch in Österreich der meistdiskutierte Gegenwartsautor geblieben. Nun bekommt er hier in Salzburg den Staatspreis für europäische Literatur – eine Gelegenheit, ihn wieder und anders zu lesen: Acht Anregungen aus dem „Presse“-Feuilleton.

... für Urlaubsreife

(c) Verlag Dumont

Man muss nicht viel von Houellebecq lesen, um das Markante seiner Texte zu erfahren. „Lanzarote“ zum Beispiel ist zwar nur eine Erzählung mit schmalen 70 Seiten. Aber all die ungeniert präsentierte Plattheit seines Frauenbildes ist von Anfang an präsent. Wie auch die fundamentale Kritik am Islam und die lakonisch-triste Darstellung von Vorgängen, die eigentlich Vergnügen bereiten könnten. In dieser Story geht es, so wie im Roman „Plattform“ (der ein Jahr später publiziert wurde), um all die Spielarten und Perversionen des Urlaubs, sozusagen um ein raffiniertes Gesamtpaket von Frust und Sex.

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