Karin Bergmann: "Theater war für mich lebensrettend"

„Das Theater macht einen mutig“, sagt Karin Bergmann.
„Das Theater macht einen mutig“, sagt Karin Bergmann.(c) Mirjam Reither
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Das Burgtheater hat sie schon zweimal verlassen, nun tut sie es wohl zum allerletzten Mal: Nach 23 Jahren an der Burg, davon fünf als Direktorin, erzählt Karin Bergmann, was ihre schönsten Theatermomente waren und wie sie mit den Marotten ihrer Vorgänger umging.

Sie haben vor fünf Jahren ein gebeuteltes Burgtheater übernommen und das Haus völlig saniert. Es fällt auf, dass nach Skandalen oft Frauen geholt werden, siehe Übergangsregierung.

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Und Sie waren die erste Burg-Chefin. Gibt es so etwas wie ein Gefühl der Solidarität zwischen Trümmerfrauen?

Der Begriff Trümmerfrauen gehört für mich in die Zeit, als er erfunden wurde. Die Burg war kein Trümmerhaufen. Die Burg war ein sehr beschädigter Ort. Finanziell, aber auch menschlich, es gab viele Unsicherheiten.

Warum kommen in solchen Situationen so oft Frauen zum Zug?

Ich glaube, dass Frauen antreten, wenn es nicht darum geht, sich zu profilieren. Männer denken eher: Ich muss jetzt alles neu erfinden. Frauen haben, was das betrifft, weniger Allüren. Sie sagen: Das ist die Situation, darauf gilt es zu reagieren – nämlich vor allem mit Kommunikation. Nicht mit diesem leicht egomanischen Gründungsfuror.

Sie wurden aus dem Ruhestand zurückgeholt. Da hat man doch sein Leben schon ganz anders sortiert. Man hat es vielleicht geschafft, sich nachhaltig zu verlangsamen, was gar nicht so leicht ist, und dann geht's zurück in den Schnellzug.

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