"Amazon hat Einzelhandel in den USA zerstört"

11 04 2017 XA Xanten Rheinberg Amazon Rheinberg Einblick in die Logistikhallen Inbound Outbo
11 04 2017 XA Xanten Rheinberg Amazon Rheinberg Einblick in die Logistikhallen Inbound Outboimago/Reichwein
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US-Finanzminister Mnuchin kritisiert den weltgrößten Online-Händler und begrüßt ein vom Justizministerium eingeleitetes Kartellverfahren.

Der Druck auf den Online-Riesen Amazon wächst. US-Finanzminister Steven Mnuchin hat den weltgrößten Online-Einzelhändler scharf kritisiert. Das Unternehmen "hat den Einzelhandel in den Vereinigten Staaten zerstört", sagte Mnuchin am Mittwochabend dem Sender CNBC. Amazon dürfte zu jenen Unternehmen gehören, die das Justizministerium einer wettbewerbsrechtlichen Untersuchung unterziehen will.

"Ich habe keine andere Meinung, als dass es absolut richtig ist, dass der Justizminister diese Fragen untersucht, und ich freue mich darauf, seine Empfehlungen an den Präsidenten zu hören", sagte Mnuchin.

Amazon versucht sich zu rechtfertigen

Amazon verteidigte sich mit den Worten, dass 90 Prozent aller Verkäufe in stationären Geschäften getätigt würden. "Heute machen unabhängige Verkäufer mehr als 58 Prozent der physischen Brutto-Warenverkäufe bei Amazon aus, und ihre Verkäufe sind doppelt so schnell gewachsen wie unsere eigenen und erreichten 2018 insgesamt 160 Milliarden Dollar", sagte ein Sprecher zudem.

Erst vergangene Woche haben die Kartellwächter in Deutschland und Österreich einen ersten Schritt gegen Amazon gesetzt, das seine Geschäftsbedingungen für seine Händler am Marktplatz ändert.

Mildere Worte fand Mnuchin für Google. US-Präsident Donald Trump hatte eine Prüfung von Vorwürfen angekündigt, inwieweit der Suchmaschinen-Betreiber mit der chinesischen Regierung zusammenarbeitet. "Google ist ein amerikanisches Unternehmen, das den USA helfen will", sagte Mnuchin.

(APA/Reuters)

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