Hofer-Chef: "Keiner ist preislich aggressiver"

Hofer-Chef Horst Leitner.
Hofer-Chef Horst Leitner.(c) Daniel Novotny
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Der Rabattkampf hinterlässt auch bei Hofer Spuren. Mit einer neuen Werbung will er zeigen, wer hier der Diskonter ist. Ein Spagat zwischen Tiefpreis und Bio-Image.

Wien. Wer ist Friedrich Liechtenstein? Die deutsche Kunstfigur mit dem weißen Vollbart und den dunklen Sonnenbrillen, die das „supergeile Einkaufserlebnis“ in den Edeka-Supermärkten besang, kennt Horst Leitner nicht. Als die Werbung vor fünf Jahren im Internet zum viralen Hit wurde, leitete er die 1900 US-Filialen von Aldi Süd. Dort habe er nichts von dem Phänomen mitbekommen, erzählt er im Gespräch mit der „Presse“. Dass die gerade angelaufene Werbung seines Diskonters Hofer – ein Rap auf den „Hofer-Preis“ – stark an die der Konkurrenz erinnert, wurde ihm in den vergangenen Wochen aber öfter gesagt.

Die Ähnlichkeit sei Zufall, betont Leitner. Die wochen- und tageweisen Rabatte, die 25-Prozent-Sticker und die Dauertiefpreise der zwei großen Konkurrenten Spar und Rewe (Billa, Merkur) hätten ihm vor Augen geführt, dass seine Firma Handlungsbedarf habe. Man müsste lauter, auffälliger werden, entschied das Team um Leitner, der mit Dezember 2018 die Führung bei Hofer übernahm. „Wir wollen zeigen, dass 90 Prozent unseres Sortiments Eigenmarken zum Dauertiefpreis sind und es keinen günstigeren Preis da draußen gibt“, sagt er.

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